Ski-Weltmeisterschaften in Planica ZDF bricht Übertragung ab – Verband sauer
Andreas Wellinger wurde Vizeweltmeister und Karl Geiger holte Bronze. Doch das ZDF brach vorher die Übertragung der Ski-WM ab. Das sorgt für Verärgerung.
Als die deutschen Skispringer sich am Samstagabend nach einer durchwachsenen Saison zu zwei WM-Medaillen zurückkämpften und ihre Freude hinausschrien, war das ZDF bereits eine Sendung weiter. Das vorzeitige Ende der Skisprungübertragung von den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Planica hat den Deutschen Skiverband verärgert.
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"Das ist von unseren Leuten als skandalös und sehr traurig und wütend aufgenommen worden. So etwas passiert nicht so oft, dass drei Leute Chancen auf die Medaillen haben – zwei haben es ja geschafft. Das verstehen wir alle nicht", sagte Teammanager Horst Hüttel am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Planica.
Dass der öffentlich-rechtliche Sender kurz vor der Medaillenentscheidung im Einzel am Samstag die TV-Übertragung abbrach und um 19 Uhr zu den "heute"-Nachrichten umschaltete, sorgte danach auch in den sozialen Medien bei einigen Fans für Unmut. Im Livestream des Senders im Internet waren die letzten Springer weiter zu sehen.
Gegenseitiges Commitment "nicht gegeben"
Hüttel nannte das "eine mehr als ungute Situation" und sagte weiter: "Wir wollen ja unseren Sport gut nach außen verkaufen. Dann wünscht man sich auch ein gegenseitiges Commitment, das war in diesem Fall nicht gegeben."
Zu der Programmkollision war es gekommen, weil es beim WM-Skispringen immer wieder wetterbedingte Verzögerungen gab. Durch das Umschalten auf die "heute"-Sendung konnten die laut AGF Videoforschung im Schnitt 3,185 Millionen Skisprung-Interessierten (Marktanteil: 19,4 Prozent) die letzten Teilnehmer von der Normalschanze nicht mehr live im ZDF-Fernsehen verfolgen. Sie verpassten somit die Sprünge von Andreas Wellinger zu WM-Silber und von Karl Geiger zu WM-Bronze. Sieger wurde der Pole Piotr Zyla.
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Ein Twitter-User schrieb von einem "schlechten Witz", ein weiterer meinte: "Mit dem Zweiten sieht man nichts." Außer dem ZDF übertrug auch der Spartensender Eurosport das Skispringen live im Fernsehen.
Das ZDF erklärte die Situation am Sonntag noch einmal auf Twitter. "Bevor das ZDF um 19 Uhr die 'heute'-Nachrichten zeigte, wies der Reporter mehrfach darauf hin, dass alle Zuschauerinnen und Zuschauer die Schlussphase im Livestream verfolgen können", schrieb der Sender.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa