Kampf um WM-Viertelfinale Krimi gegen Österreich: DEB-Team siegt und hofft weiter
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft darf sich keine Niederlage mehr erlauben, wenn es mit dem Viertelfinale noch klappen soll. Gegen Österreich entwickelte sich spät noch ein Krimi.
Ein ganz wichtiger Sieg für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM 2023 in Finnland und Lettland. Das Team von Bundestrainer Harold Kreis siegte am Freitagabend mit 4:2 (2:1, 1:0, 1:1) gegen Österreich und hat damit die Chance auf das Viertelfinale am Leben erhalten.
In den ersten drei Spielen gab es in der Gruppe A drei knappe Niederlagen gegen Schweden (0:1), Finnland (3:4) und die USA (2:3), die Mannschaft muss daher die verbleibenden Partien gewinnen. Nach Siegen gegen Dänemark (6:4) und nun gegen Österreich warten noch Ungarn (Sonntag) und Frankreich (Dienstag).
In Tampere trafen Stanley-Cup-Sieger Nico Sturm (5./59. Minute), Parker Tuomie (17.) von den Straubing Tigers und Wojciech Stachowiak (34.) vom ERC Ingolstadt für das deutsche Team. Für Außenseiter Österreich waren Bernd Wolf (12.) vom HC Lugano und Lukas Haudum von KAC Klagenfurt (54.) erfolgreich.
Sturm: Sieg gegen Dänemark "hat Selbstvertrauen gegeben"
Für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes ist nun gegen Ungarn der dritte Sieg in Serie Pflicht. Der Knoten nach dem wichtigen Sieg gegen die Dänen inzwischen geplatzt. "Natürlich hat das gestrige Spiel Selbstvertrauen gegeben", sagte NHL-Stürmer Sturm von den San Jose Sharks in der ersten Drittelpause bei Sport1.
Tatsächlich war der Auftritt gegen Österreich anfangs souveräner als gegen die Dänen. Sturm ging auch gegen die biederen und spielerisch schwachen Österreicher voran und erzielte mit einer sehenswerten Einzelaktion die erste deutsche 1:0-Führung bislang bei diesem Turnier. Anders als am Donnerstag, als Deutschland angesichts des Drucks gegen die Dänen sehr nervös begonnen hatte, startete die DEB-Auswahl diesmal dominant.
Ein schmerzhafter Schlagschuss setzte NHL-Verteidiger Moritz Seider dann nach gut zehn Minuten allerdings außer Gefecht. Der 22-Jährige von Detroit Red Wings taumelte vom Eis. Die folgende Unordnung in der deutschen Abwehr nutzten die Österreicher zum überraschenden Ausgleich, den Straubings Tuomie aus der bei der WM bislang auftrumpfenden vierten Sturmreihe aber zur erneuten deutschen Führung konterte.
Stachowiak beruhigte die Nerven
Obwohl NHL-Stürmer Sturm in der ersten Drittelpause noch gewarnt und mehr Konsequenz angemahnt hatte, folgte indes ein ganz schwaches Mitteldrittel, in dem sich das deutsche Team unerklärlich schwertat. Es war erneut die erfrischende vierte Angriffsreihe, die dennoch für das beruhigende dritte Tor sorgte. Stachowiak vom Vizemeister Ingolstadt vollendete wieder nach einem Alleingang.
Auch im Schlussabschnitt bekamen die 7451 Zuschauer viel Krampf zu sehen, den Bundestrainer Kreis offenbar schon geahnt hatte. "Es ist immer eine gewisse Brisanz dabei", hatte Kreis schon vor dem Spiel bei MagentaSport gesagt. "Man darf nicht übermotiviert sein, man muss einen kühlen Kopf bewahren." Immerhin das tat das deutsche Team nach dem Anschlusstreffer Österreichs sechs Minuten vor dem Ende und brachte den Arbeitssieg über die Zeit. Sturm machte mit seinem zweiten Treffer ins verwaiste Tor alles klar.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa