Biathlon-Staffel im Sturm von Antholz DSV-Damen triumphieren nach Wahnsinnsaufholjagd
Was für ein Rennen: Die deutschen Biathletinnen haben den 4x6 Kilometer-Staffel-Wettbewerb im italienischen Antholz gewonnen. In einem von starkem Wind beeinflussten Rennen waren das junge Quartett mit Franziska Hildebrand, Franziska Preuß, Luise Kummer und Laura Dahlmeier bereits auf Platz 14 zurückgefallen, bevor sie die Aufholjagd starteten. Schlussläuferin Dahlmeier zog mit einer ganz starken Leistung scheinbar unbeeindruckt von den Böen auch an den bis dahin führenden Russinnen vorbei.
"Es waren extrem schwierige Bedingungen, und mir ist es dann trotzdem gut gelungen, das ist echt ein Traum", sagte Dahlmeier, die ohne Extrapatrone auskam: "So etwas Extremes habe ich noch nie erlebt. Ich habe zwischendurch gedacht, ich werde weggeblasen." Zweiter wurde Tschechien (+35,0 Sekunden) vor der Ukraine (+45,3). Die Russinnen fielen noch auf Rang vier zurück.
Am Ende ein überlegener Sieg
In einem vom plötzlich aufkommenden Wind beeinträchtigten Rennen musste Startläuferin Hildebrand gleich zweimal in die Strafrunde. "Das hat gar nicht meinen Vorstellungen entsprochen", sagte Hildebrand: "Aber am Ende kann es gar nicht besser ausgehen." Pech hatte auch Preuß, die lange mit einem gebrochenen Stock laufen musste. Trotzdem gelang der 20-Jährigen vor allem dank einer starken Leistung am Schießstand die Aufholjagd von Platz zehn aus: Beim Stehendschießen trotzte sie den Böen und übergab als Vierte an Kummer. Die kam mit vier Nachladern durch und lag plötzlich nur noch knapp hinter den Russinnen.
"Es ist eine Lotterie", sagte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig am Schießstand. Doch Schlussläuferin Dahlmeier blieb cool. Die 21-Jährige blieb im Liegendanschlag ohne Fehler und übernahm die Führung. Vor dem letzten Schießen hatte sie großen Vorsprung, blieb erneut fehlerfrei und lief unter dem Jubel der vielen deutschen Fans mit der Fahne in der Hand zum überlegenen Sieg.