Tour de France Nur noch ein Zwischensprint bei der Tour
Im Kampf um das Gelbe Trikot bei der Tour de France bleibt alles beim Alten. Auch bei der 98. Frankreich-Rundfahrt, die am 2. Juli auf der Passage du Gois beginnt, gibt es keine Zeitgutschriften. Doch die Organisatoren haben das Punktesystem für Sprint- und Bergwertung, also den Kampf um das Grüne und das Gepunktete Trikot erneuert. Die Veränderung soll für mehr Gerechtigkeit sorgen.
Denn in den vergangenen Jahren gewann nicht immer der beste Bergfahrer oder der beste Sprinter im Peloton tatsächlich diese Sonderwertung. So hatte Mark Cavendish, der 2010 fünf Etappen gewann, letztlich das Nachsehen: Alessandro Petacchi bekam das "Grüne" in Paris übergestreift, weil er auch bei den Zwischensprints aktiver war. "Wir wollten dem Zwischensprint neues Leben einhauchen, weil sie nicht mehr das brachten, was wir von ihnen erwarteten", meinte Tour-Chef Christian Prudhomme.
Greipel: keine zwei vollen Sprints
Bei der anstehenden Tour wird es daher nur noch einen Zwischensprint pro Massenstart-Etappe geben. Dieser wird allerdings dadurch aufgewertet, dass nun die ersten 15 Fahrer an dieser Streckenstelle mit Punkten belohnt werden - es gibt 20 Zähler für den Ersten und damit fast halb so viel wie für den Etappensieger (45) bei der Flachetappe. Bisher gab es für die ersten Drei bei den Zwischensprints sechs, vier beziehungsweise zwei Punkte. Die Tour-Organisatoren erhoffen sich durch die Neuerung größere Fluchtgruppen, weil auch für die Ausreißer das Grüne Trikot interessant wird.
Die echten Sprinter dagegen müssen künftig zweimal am Tag richtig in die Vollen gehen, um in der Punktewertung mitmischen zu können. Für Andre Greipel ist dies keine Alternative. Im Gespräch mit t-online.de sagte der deutsche Topsprinter aus dem Omega-Team: "Wir müssen erst einmal überlegen, wie die richtige Taktik aussieht. Man kann nicht zweimal am Tag einen vollen Sprint fahren." Vincent Lavenu, Teammanager der französischen Equipe AG2R erwartet sogar eine Blockade im Peloton: "Es wird wahrscheinlich einige Teams geben, die verhindern werden, dass es Ausreißergruppen gibt."
"Echte Kletterer werden begünstigt"
Dagegen glaubt Lavenu, dass die neuen Regeln bei Bergwertungen die "echten Kletterer begünstigen". Schließlich gibt es bei Tour diesmal nur bei den Bergankünften in Luz Ardiden (12. Etappe), Plateau de Beille (14.), Galibier (18.) und in Alpe d'Huez (19.) die doppelte Punktzahl für die sechs Bestplatzierten. Bisher gab es den Doppelpack am jeweils am letzten Anstieg des Tages.
"Wir wollten die Dinge vereinfachen und die Schwerpunkte auf die vier Bergankünfte legen", begründete Prudhomme die Veränderung. So wurde auch die Zahl der Fahrer reduziert, die bei den Bergwertungen punkten können. So gibt es bei Wertungen der Ehrenkategorie (HC) und der ersten Kategorie künftig Zähler für die besten sechs Fahrer. Bei der Bergen der zweiten Kategorie punkten nur noch vier Fahrer, bei Anstiegen der dritten Kategorie nur noch zwei. Und bei einer vierten Kategorie streicht nur der Erste Zähler ein.