Straßenrad-WM in Imola Gestürzte Dygert operiert - Risswunde im linken Bein
Imola (dpa) - Die beim WM-Einzelzeitfahren im italienischen Imola schwer gestürzte Titelverteidigerin Chloé Dygert ist in der Nacht in einem Krankenhaus in Bologna operiert wurden.
"Sie ruht sich nun aus und wir denken, dass sie vollständig regeneriert", teilte der US-Radsportverband mit. Dygert war in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und über eine Leitplanke gestürzt. Dabei hatte sich die 23 Jahre alte Topfavoritin aus den USA, die bis dahin zum Auftakt der Straßenrad-WM auf Gold-Kurs lag, eine tiefe Risswunde im linken Bein zugezogen.
"Sie hatte in der Vergangenheit Unfälle und ist stärker zurückgekehrt. Ich habe keinen Zweifel, dass es wieder so sein wird", sagte Dygerts Trainerin Kristin Armstrong. Dygert war noch an der Unfallstelle von mehreren Notfallkräften versorgt worden, nachdem die Leitplanke ihr linkes Knie aufgeschlitzt hatte. "Wir sind erleichtert, dass dieser Sturz nicht noch schlimmere Folgen hatte", sagte US-Sportchef Jim Miller. Dygert sei "jung und eine Kämpferin". Ihren Fokus soll sie nun ganz auf die Regeneration legen, fügte Miller an.
"Das Schlimmste, was passieren kann, ist so ein Sturz. Es tut mir sehr leid für sie, so etwas ist wirklich schlimm", sagte Anna van der Breggen, die das Rennen gewonnen hatte. Der erste Zeitfahr-WM-Titel der Niederländerin und die nur um 14 Sekunden verpasste Medaille für Ex-Weltmeisterin Lisa Brennauer aus dem Allgäu gerieten im "Autodromo Enzo e Dino Ferrari" so zur Nebensache. "Es war noch kurz die Enttäuschung da, ich wollte so gerne eine Medaille gewinnen, gerade wenn man so nah dran ist", sagte Brennauer. Die Rivalinnen hatten zunächst nichts vom schweren Sturz der Titelverteidigerin bekommen.
Brennauer hatte schon bei der Zwischenzeit auf Rang vier gelegen. Nach Dygerts Unfall hatte es kurzzeitig so ausgesehen, als ob es für die Bronze-Medaille reichen könnte, doch am Ende lag auch Ellen van Dijk (Niederlande) vor der Deutschen. "Ich freue mich aber, dass ich endlich mal wieder soweit vorne reinfahren konnte. Ich bin total happy und das zählt", sagte Brennauer, die 2014 WM-Gold und 2015 WM-Bronze im Einzelzeitfahren eingefahren hatte.
Ihre deutsche Teamkollegin Mieke Kröger erreichte mit Rang acht ebenfalls ein achtbares Ergebnis, Silber holte sich die Schweizerin Marlen Reusser.