Ehemaliger Tour-Sieger So will Ex-Doper Landis ein neues Radsport-Team aufbauen
2006 gewann Floyd Landis die Tour, wurde allerdings des Dopings überführt. Heute bereut er das und will jungen Talenten mit seinem eigenen Team Chancen eröffnen – mithilfe einer Cannabis-Firma.
"Ich habe ein widersprüchliches Verhältnis zum Radsport, jeder weiß das. Aber ich mag diesen Sport noch immer" – Floyd Landis hat in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" Einblicke in sein Seelenleben gegeben. Bei derartigen Aussagen verwundet es nicht, dass der 42-Jährige, dem wegen Dopings der Tour-de-France-Sieg 2006 aberkannt wurde, eine Rückkehr in den Sport plant. Und zwar mit seinem eigenen Team, wie er dem "Wall Street Journal" Anfang Oktober sagte.
Neues Team soll nach Landis-Firma benannt werden
Dieses Team soll nach seiner Firma (Floyd's of Leadville) benannt, in Kanada registriert und mit einer drittklassigen Continental-Lizenz ausgestattet werden.
"Ich bereue, was passiert ist, aber du kannst nicht in die Vergangenheit reisen und deine Entscheidungen revidieren. Zumindest können die Leute sehen, dass ich nach vorne schaue." Das Team soll vor allem jungen Fahrern aus Nordamerika Entwicklungschancen bieten.
Landis‘ Tour-Sieg 2006 wegen Dopings aberkannt
Landis vertreibt mit seinem Unternehmen in Denver/Colorado Cannabis-Produkte. In den Schlagzeilen stand er zuletzt im April durch den juristischen Vergleich mit seinem ehemaligen Teamkollegen, dem tief gefallenen Radstar Lance Armstrong. Der Texaner hatte sich im letzten noch laufenden Rechtsstreit nach seinem Dopinggeständnis mit der US-Regierung und Landis auf eine Ausgleichszahlung in Höhe von fünf Millionen Dollar verständigt.
- Belgien trauert Rad-Talent ist tot
- Geraint Thomas Diebe klauen Tour-de-France-Sieger den Pokal
Wie Armstrong steht auch Landis für eine dunkle Epoche des Radsports. Landis hatte die Tour de France 2006 gewonnen, war aber danach des Dopings überführt worden. Sein Gesamtsieg wurde annulliert. Seine berühmt-berüchtigte Solofahrt auf der 17. Etappe gilt rückblickend als eine schwarze Stunde für den Sport.
- sid