Weggefährten unter Schock Radsport bangt um Olympiasiegerin Kristina Vogel
Doppel-Olympiasiegerin Kristina Vogel erlitt auf der Radrennbahn in Cottbus einen schweren Trainingsunfall. Der deutsche Radsport macht sich große Sorgen um die Sportlerin.
Beim Training in Cottbus erlitt die Rad-Sprinterin Kristina Vogel nach einem Aufprall mit einem anderen Fahrer eine schwere Wirbelsäulenverletzung. Bei voller Fahrt erreichen die Radsportler beim Teamsprint-Training bis zu 60 km/h.
"Ich bin wie alle am Boden zerstört. Kristina ist eine Leitfigur im deutschen Radsport", sagte Sportdirektor Patrick Moster. Die 27-Jährige sei mit voller Wucht mit einem niederländischen Fahrer auf der Rennstrecke in Cottbus zusammengestoßen. "Aus dem Stand oder langsamer Fahrt heraus wollte der Fahrer einen Antritt absolvieren. Den genauen Hergang müssen Gutachter klären", so der Sportdirektor.
Moster: "Wir haben bisher kein Update bekommen"
Es gebe bisher keine Informationen über ihren Gesundheitszustand. "Wir haben bisher kein Update bekommen, werden aber in Absprache mit der Familie weiter über Kristinas Zustand informieren", erklärt Moster.
Bundestrainer Detlef Uibel steht ebenfalls unter Schock. "Es ist schwer in Worte zu fassen. Ursächlich ist eine Verkettung von vielen unglücklichen Umständen. Vogel hat keine Chance gehabt, den Fahrer vor ihr zu erkennen", teilte Uibel mit.
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Welte: "Kristina ist eine absolute Kämpferin"
Miriam Welte gewann mit Vogel zwei Olympia-Medaillen im Teamsprint. Aufgrund einer Rücken-Verletzung war Welte beim Training in Cottbus nicht dabei. "Ich bin in Gedanken bei ihr und hoffe, dass alles gut verlaufe. Wir müssen abwarten, was passiert", sagte Welte. Und weiter: "Kristina ist eine absolute Kämpferin und ein positiver Mensch, sie ist schon einmal nach einem schweren Unfall zurückgekommen."
Rückblick: 2009 kam es bereits zu einem folgenreichen Unfall. Zivilpolizisten hatten Vogel die Vorfahrt genommen und sie vom Rad gestoßen. Dabei erlitt die damals 18-Jährige schwere Verletzungen und lag zwei Tage im Koma.
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Bahnrad-Sprinter Maximilian Levy fand ebenfalls kaum Worte. Als einer der Ersten war der 31-Jährige an der Unfallstelle. Auf Twitter schrieb er: "Ein ganz trauriger Tag, den wir heute überstehen mussten. Als Freund das zu erleben ist qualvoller als jedes eigene Leiden."
Die elffache Weltmeisterin liegt seit dem tragischen Vorfall im Unfallkrankenhaus in Berlin-Marzahn. Ein Sprecher des Krankenhauses gab an, dass Vogel noch in der Nacht zu Mittwoch mehrere Stunden lang operiert wurde. Eine ganze Sportart bangt um die Olympiasiegerin.
- Nachrichtenagentur sid
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherchen