Doping-Fund bei Tour-Sieger Martin wütend auf UCI und Froome
Der positive Doping-Test bei Tour-Sieger Christopher Froome hat den Radsport geschockt. Doch außerhalb der Szene ist keiner wirklich überrascht. Das Image ist angekratzt, sehr zum Ärger von Tony Martin.
Beim Triumph von Christopher Froome bei der Vuelta im September wurde im Urin des 32-Jährigen eine erhöhte Konzentration des Asthmamittels Salbutamol festgestellt. Die B-Probe bestätigte das Ergebnis der A-Probe. Suspendiert wurde Froome trotzdem nicht, der Radsport-Weltverband UCI will seinem Team die Chance geben, sich zu erklären. Der deutsche Rad-Profi Tony Martin hat dafür kein Verständnis.
"Genießen Froome und sein Team einen Sonderstatus?"
"Ich bin total wütend. Im Fall Christopher Froome wird definitiv mit zweierlei Maß gemessen. Andere Sportler werden nach einer positiven Probe sofort gesperrt", schrieb Tony Martin am Mittwochabend auf Facebook. "Ihm [Froome] und seinem Team wurde von der UCI Zeit gegeben, sich zu erklären. Mir ist kein derartiger Fall in der jüngeren Vergangenheit bekannt. Das ist ein Skandal, zumal er nicht einmal mehr bei der WM hätte antreten dürfen."
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Dabei kritisiert Martin die Transparenz beim Verband. "Bei mir und in der Öffentlichkeit kommt doch sofort der Eindruck auf, dass da hinter den Kulissen gemauschelt wird, Absprachen getroffen werden und nach Wegen gesucht wird, wie er doch aus diesem Fall rauskommt. Genießen er und sein Team einen Sonderstatus?", fragt Martin skeptisch. Mit seinen Aussagen trifft der Cottbusser ins Schwarze. Seine Fans sind ebenfalls sauer auf Froome und die UCI. Eine Reaktion gab es nicht, erwartbar ist sie trotzdem.