Radsport Doping bei Rabobank offenbar toleriert
Der ehemalige Sportdirektor des Radsport-Teams Rabobank, Theo de Rooij, hat zugegeben, vom Dopingmissbrauch einiger seiner Fahrer gewusst zu haben. "Wenn es passierte, dann war es eine gut überlegte Maßnahme des medizinischen Personals", erklärte er der niederländischen Tageszeitung "De Volkskrant". De Rooij arbeitete von 1996 bis 2007 für den Rennstall. Der Niederländer war vor fünf Jahren nach der Doping-Affäre um seinen Fahrer Michael Rasmussen zurückgetreten. Sponsor Rabokank wollte zunächst keine Stellungnahme zu dem Artikel geben.
Die Art und Wahl der verbotenen Stoffe sei unter die Eigenverantwortung der Rennfahrer gefallen, sagte de Rooij. Der Teamarzt habe dafür gesorgt, dass die Gesundheit der Sportler nicht gefährdet sei.
Disziplinarstrafen bei Grenzüberschreitung
Wenn ein Sportler eine Grenze überschritten hatte wie im Jahr 2007 im Fall des ehemaligen Gelben-Trikot-Trägers Michael Rasmussen bei der Tour de France, seien disziplinarische Strafen in Kraft getreten. "Dann wurde zum Beispiel ein Profi nicht aufgestellt", sagte de Rooij. Rasmussen, den er 2007 wegen falscher Aufenthaltsorts-Angaben aus der Frankreich-Rundfahrt nahm, sei nicht der erste Fahrer gewesen, den er bestraft habe. De Rooij sagte, dass Sponsor Rabobank Doping niemals gefördert oder finanziert habe.
Über eine Verwicklung von Rabobank-Profis in die Wiener Humanplasma-Affäre wusste De Rooij angeblich nichts. Nach Angaben des früheren Sportmanagers Stefan Matschiner gehörten Michael Boogerd, Rasmussen und ein weiterer Fahrer zu seinen Kunden. Boogerd hatte das stets bestritten.