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Andreas Klier: "Flandern-Rundfahrt ist Olympia von Belgien"


Radsport
Klier: "Flandern-Rundfahrt ist Olympia von Belgien"

t-online, Von Björn Lücker

29.03.2012Lesedauer: 2 Min.

Wenn Radprofi Andreas Klier über sein Lieblingsrennen Flandern-Rundfahrt spricht, gerät er ins Schwärmen. Der gebürtige Münchner hätte den populären Frühjahresklassiker, der Belgien alljährlich in ein Volksfest verwandelt, einst fast gewonnen. Auch am Sonntag ist der 36-Jährige wieder für das Team Garmin am Start bei der "Ronde", bei der diesmal aber einiges anders ist als in den Jahren zuvor.

Die Strecke wurde verändert, führt nun nicht mehr von Brügge nach Meerbeke nahe Brüssel sondern steuert den Zielort Oudenaarde an. Vor allem aber ist die berühmt-berüchtigte Muur von Geraadsbergen, eine über 20 Prozent steile Rampe kurz vor dem Ziel und das Wahrzeichen des Rennens, nicht mehr im Plan.

"Das Rennen ist noch härter"

Langweiliger oder gar leichter wird die Flandern-Rundfahrt dadurch aber nicht. Im Gegenteil: "Das Rennen ist noch härter und es wird eine stärkere Selektion geben", sagt Klier im Gespräch mit t-online.de. Der Routinier muss es wissen: Er hat lange in Belgien gelebt und kennt den Kurs wie seine Westentasche.

Zunächst führt die rund 260 Kilometer lange Strecke wie gewohnt über flaches Terrain, bevor es im Etappenfinale über kurze, steile Hügel - teilweise mit Kopfsteinpflaster - zur Sache geht. "Diesmal reiht sich aber ein giftiger Anstieg an den nächsten. Das macht das Rennen so schwer“, erklärt Klier.

"... und dann kam Boonen vorbeigesaust"

Eigene Siegambitionen hegt der Routinier, der schon mit Klassiker-Größen wie Erik Zabel oder Peter van Petegem in einer Mannschaft gefahren ist, nicht mehr. 2005 war das anders. Damals hatte er bei der Flandern-Rundfahrt den Sieg vor Augen. "Beim Start hielt ich mich für den Stärksten. Nach 230 Kilometern habe ich das immer noch geglaubt. Und dann kam Tom Boonen und ist an mir vorbeigesaust“, erzählt er mit ein bisschen Wehmut über seinen zweiten Platz.

Mit einem Sieg hätte er damals zum Held werden können. "Flandern ist Olympia von Belgien. Da ist das ganze Land auf den Beinen. Für sechs Stunden steht die Zeit still. Wer gewinnt, wird in den Himmel gehoben", sagt Klier und hebt den Stellenwert des Radsports in Belgien hervor. "Wenn du auf der Straße trainierst, halten auch mal Autos an oder begleiten dich. Als ich früher in München im Winter trainiert habe, haben wohl viele gedacht: Was macht denn der Verrückte da?"

Klier hat einen Geheimtipp

Das Gefühl des Flandern-Siegers wird Klier in seiner Karriere wohl nicht mehr genießen können. Umso mehr will sich er sich am Sonntag in den Dienst seiner Mannschaft stellen, um einen Teamkollegen zum Sieg zu führen. Er weiß auch schon, welcher junge Belgier Topfavorit Boonen ("wie der gerade fährt") ein Schnippchen schlagen kann. "Mein Geheimtipp heißt Sep Vanmarcke. Der kann es schaffen. Das wäre das Größte!“

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