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Aus Protest: Olympiasieger Nils van der Poel verschenkt Goldmedaille


Politisches Statement
Eisschnelllauf-Olympiasieger verschenkt Gold aus Protest

Von dpa
Aktualisiert am 25.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Nils van der Poel: Der Schwede hat in Peking zwei Goldmedaillen gewonnen, eine davon gibt er nun ab.Vergrößern des Bildes
Nils van der Poel: Der Schwede hat in Peking zwei Goldmedaillen gewonnen, eine davon gibt er nun ab. (Quelle: Bildbyran/imago-images-bilder)

Olympiasiege sind für viele Sportler das Größte, was es zu erreichen gibt. Der Schwede Nils van der Poel hat in Peking zwei Goldmedaillen gewonnen. Eine hat er nun aber verschenkt.

Der schwedische Eisschnelllauf-Olympiasieger Nils van der Poel schenkt dem in China inhaftierten Buchverleger Gui Minhai eine seiner in Peking errungenen Goldmedaillen. Das gab die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Freitag bekannt. Der 25-Jährige übergab die Medaille demnach am Donnerstag an Gui Minhais Tochter Angela Gui, die seit Jahren dafür kämpft, dass ihr Vater freikommt.

"Chinesische Regierung nutzt Träume als Waffe aus"

"Ich spreche nicht für alle Olympioniken, aber ich und meine Freunde innerhalb des Sports haben das ganze Leben damit verbracht, nach der Spitze zu streben, und die chinesische Regierung nutzt unsere Träume als eine politische Waffe aus, um ihr Regime zu legitimieren", wurde van der Poel in einer Amnesty-Mitteilung zitiert. Er habe sich ausgenutzt gefühlt und wünsche sich, dass es in China weniger Menschenrechtsverletzungen gebe und Gui Minhai freigelassen werde.

Van der Poel hatte in Peking Olympia-Gold über 5.000 und 10.000 Meter gewonnen. Welche der beiden Medaillen er Angela Gui überreichte, blieb unklar.

Verurteilung jährt sich

Gui Minhai ist schwedischer Staatsbürger. In Hongkong hatte er politisch heikle Bücher über China herausgegeben und vertrieben, bis er 2015 unter merkwürdigen Umständen verschwand. 2020 wurde er wegen angeblicher Spionage zu zehn Jahren Haft verurteilt – diese Verurteilung jährte sich an diesem Freitag zum zweiten Mal.

"Wir fordern weiterhin konsularischen Zugang und bestehen nachdrücklich darauf, dass Gui Minhai freigelassen wird und sich wieder mit seiner Tochter und Familie vereinen kann", erklärte Schwedens Außenministerin Ann Linde.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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