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Peng Shuai distanziert sich von Vergewaltigungsvorwürfen


"Großes Missverständnis"
Peng Shuai distanziert sich von Vorwürfen – und erklärt ihren Rückzug

Von dpa, sid, aj

Aktualisiert am 07.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Peng Shuai: Der Fall der chinesischen Tennisspielerin hatte Ende des vergangenen Jahres weltweit Aufsehen erregt.Vergrößern des Bildes
Peng Shuai: Der Fall der chinesischen Tennisspielerin hatte Ende des vergangenen Jahres weltweit Aufsehen erregt. (Quelle: Andy Brownbill/AP/dpa)

Nachdem sie wochenlang verschwunden war, hat die Tennisspielerin ein Interview gegeben. Darin bezeichnete sie frühere Vergewaltigungsvorwürfe gegen einen chinesischen Spitzenpolitiker als "Missverständnis".

Die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai hat ihren Eintrag zu einem sexuellen Übergriff durch einen chinesischen Spitzenpolitiker im sozialen Netzwerk Weibo nach eigener Aussage selbst gelöscht. Auf die Frage in einem Interview der französischen Sportzeitung "L'Équipe", warum der Beitrag verschwunden sei, antwortete sie: "Ich habe ihn gelöscht."

Auf die Frage, warum sie ihn gelöscht habe, sagte die 36-Jährige: "Warum? Weil ich es wollte." Die E-Mails, die sie an die Spielerinnenorganisation WTA geschickt hat, seien ebenfalls von ihr selbst verfasst worden, sagte sie. Der "L'Équipe" sagte sie nun erneut: "Ich habe niemals gesagt, dass irgendwer mich irgendwie sexuell belästigt hat." Das sei ein "großes Missverständnis".

Der Fall Peng Shuai bewegt seit einigen Monaten die Welt, nachdem sie Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht hatte. Der Post wurde bald danach gelöscht. Danach war Peng tagelang unauffindbar. Seither äußerten Sportler, Politiker und Menschenrechtler Sorge um ihr Wohlergehen. Peng Shuai hatte später bestritten, die Vorwürfe erhoben zu haben. Ihre Aussagen wirkten jedoch gestellt.

Treffen mit Thomas Bach

Im Interview mit "L'Équipe" gab sie nun zugleich ihren Rückzug aus dem Profitennis bekannt. Zudem sagte die chinesische Tennisspielerin, sie habe am vergangenen Samstag IOC-Chef Thomas Bach getroffen. Sie habe mit dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees zu Abend gegessen, sagte die 36-Jährige. "Wir haben viel besprechen und uns angenehm austauschen können", sagte sie. Während der Olympischen Winterspiele in Peking wolle sie sich noch einige Wettbewerbe anschauen, am Samstag sei sie beim Curling gewesen.

Das Treffen wurde auch vom IOC bestätigt. Sie habe demnach einen Besuch am Sitz des Internationalen Olympischen Komitees in Lausanne angekündigt, wenn es die Corona-Pandemie wieder möglich mache. "Während des Abendessens haben die drei über ihre gemeinsamen Erfahrungen als Athleten bei Olympischen Spielen gesprochen, und Peng Shuai hat über ihre Enttäuschung geredet, dass sie sich nicht für die Olympischen Spiele in Tokio qualifizieren konnte", hieß es von einer Sprecherin.

Bach hatte bereits im vergangenen Jahr in einer Videoschalte mit Peng Shuai gesprochen. Eine Reaktion vom IOC zu dem aktuellen Treffen in Peking gab es am Montag zunächst nicht. IOC-Sprecher Mark Adams hatte am Sonntag gesagt, man werde Einzelheiten zu einem Treffen nur auf Wunsch der Chinesin veröffentlichen.

Verwendete Quellen
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