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Nach Silber von Althaus: "Bekomme saures Aufstoßen" – Hannawald-Kritik an Skispringen


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Olympia-Silber für Katharina Althaus
"Bekomme saures Aufstoßen" – Hannawald-Kritik an Skispringen

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Aus Peking berichtet Alexander Kohne

Aktualisiert am 05.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Aufgebracht: Ex-DSV-Adler Sven Hannawald (Archivbild von 2019).Vergrößern des Bildes
Aufgebracht: Ex-DSV-Adler Sven Hannawald (Archivbild von 2019). (Quelle: imago-images-bilder)
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In einem dramatischen Finale des Olympia-Skispringens fehlt Katharina Althaus nur eine Kleinigkeit zu Gold. Sie selbst feiert –aber ein Experte findet deutliche Worte.

Der Jubelschrei war einer Olympiasiegerin würdig. Mit Verve hüpfte Katharina Althaus aufs Podest und streckte die Fäuste in den Nachthimmel über Zhangjiakou. Problem nur: Sie erklomm nach der olympischen Skisprung-Konkurrenz nicht das Sieger-, sondern das Treppchen rechts daneben. Silber statt Olympiasieg. Ein Ergebnis, das aber auch für Diskussionen sorgte – und Ex-DSV-Adler Sven Hannawald empörte.


Am Ende trennten die Deutsche nur umgerechnet 110 Zentimeter von der Slowenin Ursa Bogataj – und von ihrem großen Traum. "Im ersten Moment habe ich mich ein bisschen geärgert, weil mein Sprung nicht so gut war. Dann habe ich mich aber gefreut", beschrieb Althaus ihre Gefühlswelt und fügte klarstellend hinzu: "Ich bin mega stolz und freue mich mega."

Kurz nach Aufsetzen des besagten Sprungs auf 94 Meter hatte die 25-Jährige vom SC Oberstdorf für einen kurzen Moment die Fäuste geballt, merkte dann aber direkt, wie knapp es werden könnte. In freudiger Erwartung des Olympiasiegs stürmten die Teamkolleginnen auf sie zu und schlossen die Allgäuerin in die Arme. Als dann das Ergebnis über die Anzeigentafel flimmerte, wurde Althaus kurzzeitig von Ihren Gefühlen überwältigt: Sie ging in die Knie, den Kopf in den Händen, den Tränen nahe.

-14 Grad und wechselnde Winde

Doch die fast immer gut gelaunte Allgäuerin fing sich wieder und gratulierte der siegreichen Konkurrentin. "Ich habe mich geärgert und gefreut zugleich. Am Ende bin ich mit Silber einfach nur zufrieden. Das ist für meine Familie und meinen Freund, ohne sie würde ich hier nicht stehen", führte Althaus aus.

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Dabei hatte zur Halbzeit des Wettbewerbs auf der nagelneuen Olympia-Skisprungschanze etwa 200 Kilometer nördlich von Peking alles danach ausgesehen, als ob Althaus ihrer Favoritenrolle gerecht werden würde. Nachdem die Slowenin Bogataj einen sagenhaften Satz von 108 Meter hingelegt hatte, konterte die deutsche Vorzeigespringerin mit 105,5 Metern und glänzenden Haltungsnoten – was Platz eins nach dem ersten Durchgang bedeutete.

Hannawald kritisiert Jury

Dass es im zweiten Sprung dann fast 20 Meter kürzer ging, hatte auch mit schwierigen äußeren Verhältnissen zu tun. Die -14 Grad Außentemperatur spielten dabei eine untergeordnete Rolle. Vielmehr machten starke, oft wechselnde Winde – wie gut zwei Stunden zuvor bei der Konkurrenz im direkt nebenan gelegenen Biathlonstadion – den Athletinnen zu schaffen.

Althaus traf diese besonders ungünstig. "Man hätte auf bessere Bedingungen warten sollen", kritisierte ARD-Experte Sven Hannawald die Jury. "Katharina hat heute keinen einzigen Fehler gemacht".
Der Vierschanzentourneesieger von 2002 monierte besonders, dass Althaus für ihren letzten Sprung überhaupt grünes Licht erhielt. Dass die Entscheidung von Miran Tepes, einem Landsmann der Siegerin, getroffen wurde, tat das Übrige. "Wenn man da keine halbe Minute wartet, bekomme ich saures Aufstoßen", sagte Hannawald deutlich.

Nächste Goldchance für Althaus am Montag

Althaus ließ sich auf diese Diskussion allerdings nicht ein. "Klar hätten sie warten können. Ich hatte nicht den besten Wind, nicht das meiste Glück. Aber das gehört einfach zum Skispringen dazu", sagte die Silbermedaillengewinnerin – wohlwissend, dass die Österreicherin Marita Kramer, die die Weltcupsaison zuvor nach Belieben dominiert hatte, wegen eines positiven Corona-Tests gar nicht am Start war.

Die nächste Chance auf Gold hat Althaus am Montag. Im Mixed-Teamspringen (ab 12.45 Uhr im Liveticker von t-online) gilt die deutsche Mannschaft als Mitfavorit. Und wer weiß – vielleicht wird sie ihren Jubelschrei dann mit dem Sprung aufs oberste Podesttreppchen verbinden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort
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