Olympia-Ausfall nach Corona-Test Deutsches Eiskunstlauf-Team sorgt für rührenden Moment
Eiskunstläufer Nolan Seegert verpasst den Start in Peking. Er und seine Partnerin sitzen in Corona-Quarantäne. Seine Teamkollegen sind dadurch geschwächt – zeigen sich jedoch mit einer rührenden Geste solidarisch.
Mit einem selbst gebastelten Plakat für ihr im olympischen Teamwettbewerb von Peking fehlendes Paar hat die deutsche Eiskunstlauf-Mannschaft für einen emotionalen Moment gesorgt.
Nach dem Kurzprogramm des Berliners Paul Fentz versammelte sich das ganze Team vor der TV-Kamera, Einzelläuferin Nicole Schott hielt das Plakat mit Fotos des in Corona-Quarantäne befindlichen Nolan Seegert und dessen Partnerin Minerva Hase und der Aufschrift "We miss you" hoch.
"Die Stimmung ist trotzdem gut. Es bringt ja nichts, wenn wir uns alle runterziehen. Wir sind als Team stark", sagte Fentz und verriet: "Das Plakat haben die Mädels gebastelt, die sind ein wenig kreativer als die Jungs."
Wegen positivem Corona-Test chancenlos
Seegert war nach seiner Ankunft in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden und muss in Quarantäne bleiben, bis er zwei negative PCR-Tests binnen 24 Stunden vorweisen kann. Durch den Ausfall seines Paares ist das deutsche Team im ersten olympischen Wettbewerb chancenlos, da ohnehin nur fünf der zehn Mannschaften das Finale erreichen. Ziel der deutschen Eiskunstläufer ist deshalb Platz acht, um die Olympiaförderung für die kommenden vier Jahre zu sichern.
Am ersten von drei Wettkampftagen im Team-Vergleich hatten zudem die Eistänzer Katharina Müller/Tim Dieck (Berlin/Dortmund) ihren Auftritt.
Der Start verlief nicht optimal. Fentz konnte sein Kurzprogramm nicht wie geplant umsetzen und wurde Letzter. "Beim Toeloop war ich viel zu schnell, zu energiegeladen. Da blieb mir nur die Doppelkombi übrig. So war das nicht geplant", sagte der deutsche Meister. Da der 29-Jährige nur für den Teamwettbewerb gemeldet wurde, sind die Winterspiele für ihn schon wieder beendet. "Die Eröffnungsfeier mache ich mit, am 7. Februar fliege ich wieder nach Hause."
Seegert hofft auf Paarlauf-Einsatz
Seegert hatte die Hoffnung auf einen Einsatz im Paarlauf bekräftigt. "Ich wünsche unserer Mannschaft für den anstehenden Team-Wettbewerb nur das Beste", schrieb der 29 Jahre alte Berliner am Freitag in den sozialen Netzwerken.
Er werde alles dafür tun, mit seiner sportlichen Partnerin Minerva Hase wie geplant am 18. und 19. Februar im Paarlauf-Wettbewerb antreten zu können. Den Start im Teamwettbewerb am (heutigen) Freitag vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Peking verpassten Hase/Seegert.
Auch die 22 Jahre alte Berlinerin schrieb, es bleibe ihr Ziel, Deutschland bei Olympia zu vertreten. Seegert war als erster deutscher Athlet in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden und befindet sich in einem Isolations-Hotel. Nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach der Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig. Sollte Seegert diese Voraussetzungen erfüllen, könnte er im Paarlaufen antreten.
- Nachrichtenagentur dpa