Olympia 2021 "Bilderbuchmäßiges" Reitergold: Julia Krajewski siegt in der Vielseitigkeit
Nach zwei Goldmedaillen bei der Dressur hat Deutschland auch im Vielseitigkeitsreiten Gold gewonnen. Julia Krajewski triumphierte am Montag und schrieb dabei Geschichte.
Vielseitigkeitsreiterin Julia Krajewski hat bei den Olympischen Spielen in Tokio als erste Frau Gold in der Einzelwertung gewonnen. Die 32-Jährige aus Warendorf blieb am Montag im abschließenden Springen auf der Stute Amande de B'Neville ohne Abwurf. Mit insgesamt 26,00 Strafpunkten setzte sie sich vor dem Briten Tom McEwen auf Toledo de Kerser (29,30) und dem Australier Andrew Hoy mit Vassiliy de Lassos (29,60) durch.
"Julia hat hier in Tokio vom ersten Tag an nur Bestleistungen abgeliefert", sagte Bundestrainer Hans Melzer im Anschluss des historischen Wettkampfs zu t-online, "das war heute das i-Tüpfelchen, zwei tolle Nullrunden und am Ende verdient gewonnen. Es war so souverän und sie hat es so verdient."
Krajewski selbst sagte überglücklich und mit Freudentränen im Auge: "Es ist ein riesiges Gefühl so eine Medaille gewonnen zu haben. Für Deutschland und alle die immer an mich glauben. Ich bin unfassbar stolz auf mein Pferd." Auf ihre Stute angesprochen, erklärte die Olympiasiegerin: "Sie hat mir ein unglaubliches Gefühl von Sicherheit gegeben. Ich hatte das Gefühl sie weiß, worum es geht heute. Die Medaille gehört genauso meinem Pferd wie mir."
"Das war wirklich bilderbuchmäßig"
Michael Jung (Horb), der 2012 in London und 2016 in Rio Gold im Einzel gewonnen hatte, belegte mit Chipmunk den achten Platz (36,10). Auch er äußerte sich zur Goldmedaille Krajewskis: "Julia hat zwei klasse Runden gehabt, gestern auch schon im Gelände. Das war wirklich bilderbuchmäßig. Auch die letzte Runde unter Zeitdruck. Wunderbar gemacht, verdienter Sieg.“
Die deutschen Vielseitigkeitsreiter sammelten damit bei den vierten Olympischen Spielen nacheinander eine Einzelmedaille. In der Teamwertung war die deutsche Equipe zuvor auf Platz vier hinter Großbritannien, Australien und Frankreich ohne Medaille geblieben. In Peking triumphierte 2008 Hinrich Romeike, 2012 in London und vier Jahre später in Rio gewann Michael Jung Gold. In London holte zudem Sandra Auffarth Bronze.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID
- Eigene Beobachtungen und Gespräche vor Ort