Ex-Gouverneur gibt zu Stimmenkauf: Manipulation vor Olympia 2016
Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro haben viele Fans von Leichtathletik, Wassersport und Co. begeistert. Dabei hätten das Turnier womöglich gar nicht in Brasilien stattgefunden.
Der frühere Gouverneur von Rio de Janeiro hat erstmals die Zahlung von Schmiergeldern bei der Bewerbung der Millionenmetropole um die Olympischen Sommerspiele 2016 eingeräumt. Er habe für zwei Millionen US-Dollar Stimmen gekauft, um die Spiele für Rio zu sichern, sagte Sérgio Cabral am Donnerstag bei einer Gerichtsanhörung. Der damalige Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sei in die Bestechung nicht direkt verwickelt gewesen, habe aber davon gewusst.
Fast 200 Jahre Haft
Gemeinsam mit dem Olympia-Organisationschef Carlos Arthur Nuzman und dem brasilianischen Unternehmer Arthur Cesar Soares de Menezes Filho habe er vor der entscheidenden Abstimmung beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) 2009 die Stimmen mehrerer IOC-Mitglieder gekauft, sagte Cabral. Der langjährige Chef des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF und IOC-Mitglied Lamine Diack sowie dessen Sohn hätten dabei geholfen.
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Cabral gilt als einer der korruptesten Politiker Brasiliens. In mehreren Verfahren wurde er wegen Korruption, Geldwäsche und der Bildung einer kriminellen Vereinigung zu insgesamt 198 Jahren Haft verurteilt.
- Nachrichtenagentur dpa