Ohne Volksabstimmung Altkanzler Schröder will Olympia in Berlin
Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder macht sich für eine neue deutsche Olympia-Bewerbung stark. Für Berlin sieht er die besten Chancen, eine Volksbefragung aber lehnt er ab.
Altkanzler Gerhard Schröder sieht Potenzial für eine erneute Olympia-Bewerbung von Berlin. Am Rande der Winterspiele in Pyeongchang sagte Schröder, der aktuell als Lobbyist für den russischen Ölkonzern Rosneft arbeitet und Aufsichtsratsvorsitzender des Bundesligisten Hannover 96 ist: "Ich fände es gut, wenn wir uns noch einmal bewerben würden. Der einzige Ort, der eine Chance hätte, wäre Berlin."
Er warnte aber davor, eine Bewerbung für 2036 anzustreben, also 100 Jahre nach den von den Nationalsozialisten geprägten Spielen 1936 in Berlin. "Dann würde die geschichtliche Frage im Vordergrund stehen und nicht der Sport", sagte Schröder.
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"Manche Dinge müssen durchgesetzt werden und fertig"
Zuletzt war die Bewerbung Hamburgs um die Spiele 2024 in einer Volksabstimmung gescheitert. Auch Münchens Kandidatur um die Winterspiele 2022 war von den Bürgern abgelehnt worden. Schröder empfahl, bei einer neuerlichen Bewerbung nicht wieder ein Plebiszit durchzuführen. "Manche Dinge müssen einfach durchgesetzt werden und fertig", sagte er.
- dpa