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Olympia: US-Sprinter Noah Lyles rennt mit Corona – dann kommt der Rollstuhl


Sprinter wegen Corona völlig erschöpft
Dann hilft nur noch der Rollstuhl

Von t-online, BZU

Aktualisiert am 09.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Noah Lyles am Boden: Der Leichtathlet ist über die 200 Meter trotz Corona gelaufen.Vergrößern des Bildes
Noah Lyles am Boden: Der Leichtathlet ist über die 200 Meter trotz Corona gelaufen. (Quelle: IMAGO/Dave Shopland/Shutterstock)
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Noah Lyles lief bei den 200 Metern zu Bronze, lag danach aber völlig erschöpft am Boden. Kurze Zeit später wird bekannt, dass er Corona hat.

Mit einer großen Show betrat Noah Lyles am Donnerstag das Stadion in Paris. Die 200 Meter standen an, seine Paradedisziplin. Er sprang durch die Gegend, animierte das Publikum und wirkte genauso motiviert wie wenige Tage zuvor beim Finale über die 100 Meter.

Und in der ersten Hälfte des Rennens ließ er auf seine Showeinlage auch Taten folgen, Lyles lief stark in der Kurve. Doch danach konnte er nicht mehr mithalten. Letsile Tebogo aus Botswana lief davon und holte Gold, Landsmann Kenneth Bednarek gewann Silber. Lyles rettete sich gerade so zu Bronze, doch nach dem Zieleinlauf ging praktisch nichts mehr. Der 27-Jährige sackte zu Boden, lag völlig erschöpft auf dem Rücken. In einem Rollstuhl wurde er aus dem Stadion gebracht.

Kurze Zeit später wurde bekannt: Lyles hat Corona, wurde bereits am Montag positiv getestet. In der Interview-Zone sprach er mit einer Maske zu den Reportern. Es sollte das letzte Rennen in Paris für ihn sein. "Ich glaube, dass dies das Ende meiner Olympischen Spiele 2024 sein wird. Es ist nicht das Olympia, von dem ich geträumt habe, aber es hat mich mit so viel Freude in meinem Herzen zurückgelassen", schrieb er auf Instagram.

"Auf einmal wurde ihr der Stecker gezogen"

Lyles ist nicht der einzige Athlet, der an diesem Abend nicht an sein Limit kam. Auch die Niederländerin Femke Bol überraschte mit einer schwachen Zeit über die 400 Meter Hürden. ARD-Moderator Claus Lufen und Experte Frank Busemann wollten auch bei ihr eine Infektion nicht ausschließen. "Die hat nach 250 Metern nichts mehr geschafft, bittere Tränen. Die stand hier in Interviews mit hochrotem Kopf, sah überhaupt nicht fit aus. Ist eine Spekulation, aber das kann auch sowas sein", sagte Lufen nach dem Rennen, das Bol "nur" mit Bronze beendete.

Busemann sah es ähnlich: "Wenn das (Corona, anm. d. Red.) jetzt rumgeht, das kommt auch immer erst etwas später. Das steckt im Körper, ohne, dass du es mitkriegst. Und dann denkst du auf einmal: Warum kann ich nur 250 Meter laufen und komme nicht mehr über die letzten Hürden? Das war nicht die Femke Bol, die wir kennen. Auf einmal wurde ihr der Stecker gezogen, ganz untypisch."

Schließlich ist Bol für ihren starken Schlusssprint bekannt. Am Donnerstag war davon nichts zu sehen. Dass das Coronavirus im Olympischen Dorf ein Thema ist, ist bekannt. Im australischen Schwimmteam hatte es bereits mehr als 40 Fälle gegeben. Von insgesamt 84 durchgeführten PCR-Tests fielen etwa die Hälfte positiv aus. Auch der britische Schwimmer Adam Peaty wurde einen Tag nach seiner Silbermedaille positiv getestet.

Verboten ist der Start trotz Infektion nicht. Ähnlich wie bei einer Erkältung oder Problemen mit den Muskeln sind die Athleten für ihre Gesundheit selbst verantwortlich. Dass es aber Gefahren birgt, mit einem Virus infiziert an den Start zu gehen, ist ebenfalls nichts Neues.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • TV-Übertragung in der ARD
  • Nachrichtenagenturen dpa, SID
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