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Leichtathletik: Olympiasieger Noah Lyles will noch drei Mal jubeln


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Goldjagd geht los
Er hat Nerven wie kein anderer


Aktualisiert am 05.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Olympia-Thriller beim 100-Meter-Sprint: Noah Lyles ist der schnellste Mann der Welt. (Quelle: Glomex)
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Er hat seinen Plan vor den Olympischen Spielen groß angekündigt. Nun hat Noah Lyles den ersten Teil in die Tat umgesetzt – und dem Druck standgehalten.

Aus Paris berichtet Melanie Muschong

Er hat es angekündigt und genau so umgesetzt. Noah Lyles lieferte am Sonntagabend im Stade de France erneut eine Sprintshow ab. Der US-Superstar kam gewohnt lässig ins Stadion, schrie und machte auf sich aufmerksam. Doch der Fokus lag ohnehin schon auf dem Doppelweltmeister. Am Ende des Abends kürte sich der 27-Jährige in einem Fotofinish zum Olympiasieger über die 100 Meter – und das auch noch mit einer persönlichen Bestzeit. Er kam nach 9,79 Sekunden im Ziel an – ebenso wie der Jamaikaner Kishane Thompson – und folgt damit auf den Italiener Marcell Jacobs, der in Tokio Gold gewonnen hatte.

Lyles hielt im Anschluss an den Sieg bei seiner Runde durchs Stadion sein Namensschild hoch, sprang dann euphorisch über die Bande und holte sich die US-Flagge ab, die sein Landsmann und Bronzegewinner Fred Kerley bereits um sich trug. Auch in der Mixed Zone wollte quasi jeder Journalist vor Ort den US-Amerikaner sprechen, es bildete sich eine riesige Traube aus Menschen um ihn. Lyles machte ganz lässig seine Aussagen und sprang dann seinem Trainer in die Arme. Von Erschöpfung keine Spur.

Im Anschluss erklärte er: "Ich habe in den letzten drei Jahren seit 2021 eine Menge gearbeitet." Bei den Spielen in Tokio gewann er Bronze über die 200 Meter, seine Paradestrecke. Nun kürte er sich bei seinen ersten Spielen und nach dem Doppelweltmeistertitel im vergangenen Jahr über die 100 und 200 Meter zum Olympiasieger.

"Habe es gegen die Besten der Besten geschafft"

Was er dachte, als er gewann? "Jeder im Feld trat mit dem Wissen an, dass er dieses Rennen gewinnen kann. Das ist die Mentalität, die wir haben müssen. Ich habe es gegen die Besten der Besten auf der größten Bühne mit dem größten Druck geschafft", so Lyles weiter. Auf die Frage, ob er nervös gewesen sei, antwortete Lyles, dass er "extrem neugierig" gewesen sei auf das, "was passieren würde".

Er gestand: "Mein Therapeut hat gesagt, du musst loslassen. Du musst dich entspannen, du musst du selbst sein." Lyles erzählte, dass die Situation in Paris anders gewesen sei als bei der WM im vergangenen Jahr in Budapest und er nun gewusst habe, dass die 100-Meter-Läufer "bereit" seien. "Also musste ich auch bereit sein", so der US-Superstar weiter: "Ich wollte beweisen, wer ich bin."

Gott habe ihm dabei geholfen. "Ich musste meine eigene Reise mit Gott erleben", so der Sprintstar: "Und vieles davon kam durch die Leichtathletik, denn es gab viele Zeiten, in denen ich nicht wusste, ob ich das kann."

Lyles will vier Goldmedaillen

Er kann es – und seine Mission ist noch nicht zu Ende. Bei der Weltmeisterschaft in Budapest gewann er dreimal Gold, auch mit der 4x100-Meter-Staffel. In Paris sollen insgesamt vier Goldmedaillen seinen Hals schmücken, wie er vor den Spielen in der "Kelly Clarkson Show" verriet.

"Ich habe gesagt, dass drei Goldmedaillen großartig sind, aber ich spreche mit meiner Familie und meinen Freunden darüber, dass man mehr erreichen muss." Dann fragte Lyles: "Was ist denn größer als drei?" Und beantwortete weiter in Bezug auf mögliche olympische Medaillen: "Vier. Woher soll ich die vierte nehmen?" Die Antwort: die 4x400-Meter-Staffel, bei der Lyles ebenfalls antreten will. Den ersten Teil seiner Ankündigung hat er bereits in die Tat umgesetzt – wenn es nach Plan läuft, darf er noch dreimal jubeln.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen aus dem Stade de France in Paris
  • Eigene Aussagen aus der Pressekonferenz des Stade de France
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