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Olympia: DFB-Frauen droht das Vorrundenaus


DFB-Frauen unter Druck
Das erste große Ziel haben sie schon verpasst


31.07.2024Lesedauer: 3 Min.
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Alexandra Popp: Sie will mit ihrem Team ins Viertelfinale. (Quelle: IMAGO/Steffie Wunderl/imago)

Deutschland will ins Viertelfinale, gegen Sambia reicht dafür bereits ein Punkt. Das letzte Duell mit dem Gegner verlief aber alles andere als nach Plan.

Alexandra Popp hatte soeben das 2:2 erzielt, in der 10. Minute der Nachspielzeit. Es war der erlösende Ausgleichstreffer im letzten Test vor der Weltmeisterschaft, eine Pleite in der Generalprobe konnte gerade so vermieden werden – dachten zunächst alle.

Doch dann schlug Sambia noch einmal zurück, in der 12. Minute der Nachspielzeit. Ein langer Ball auf Barbra Banda, die Kathy Hendrich im Eiltempo hinter sich ließ und den Ball sehenswert per Lupfer über DFB-Torhüterin Merle Frohms in den Maschen versenkte. 3:2 für Sambia gegen Deutschland – der Endstand in Fürth.

Pleite gegen Sambia war der Anfang vom Ende

Böse Erinnerungen werden wach, denkt man an jenes Duell im Sportpark Ronhof am 7. Juli 2023 zurück. Retrospektiv war dies der Anfang vom Ende eines miserablen Sommers für eine deutsche Mannschaft, die nie richtig zur Topform fand, historisch bereits in der Vorrunde der WM in Australien und Neuseeland scheiterte und damit das Ende der Ära von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg einleitete.

Mehr als ein Jahr ist die Testspielpleite gegen Sambia nun schon her. Am Mittwoch kommt es zum Wiedersehen mit den Afrikanerinnen, dieses Mal unter knallharten Wettkampfbedingungen. Denn im dritten Vorrundenspiel der Gruppe B bei den Olympischen Spiele geht es um nichts weniger als das Erreichen des Viertelfinales.

Für das Team von Interimstrainer Horst Hrubesch, der nach dem Turnier an seinen Nachfolger Christian Wück übergeben wird, ist es eine gefährliche Ausgangssituation, die aber zu bewältigen ist. Schon ein Punkt gegen Sambia würde die Qualifikation für die Runde der letzten Acht bedeuten. Der Gegner hingegen ist zum Siegen verdammt, sonst würde das Aus Sambias in der Gruppenphase feststehen.

Wie gut das Team aus dem Süden Afrikas Fußball spielen kann, musste nicht nur Deutschland vor gut einem Jahr erfahren. Erst am Samstag hatte sich "She-polopolo", so der Spitzname des Teams, einen spektakulären Elf-Tore-Schlagabtausch mit WM-Halbfinalist Australien geliefert. Trotz einer 5:2-Führung musste sich die Mannschaft von Trainer Bruce Mwape jedoch mit 5:6 geschlagen geben.

Während die Defensive das große Sorgenkind ist, trumpften die Offensivspielerinnen groß auf. Jene Barbra Banda, die dem DFB-Team vor gut einem Jahr in Fürth noch den "Todesstoß" versetzte, erzielte einen Dreierpack – und das bereits in der ersten Halbzeit.

Deutschland sollte also gewarnt sein vor der sambischen Kapitänin und ihren Mitspielerinnen. Eine Niederlage und ein potenzielles Ausscheiden würde eine weitere Blamage bedeuten – und ein unrühmliches Ende für Coach Hrubesch, der das Team mit dem Erreichen des dritten Platzes bei der Nations League erst zu den Olympischen Spiele geführt hatte.

Die beiden bisherigen Auftritte geben auf jeden Fall Rätsel auf. Auf den furiosen Auftakt gegen zugegebenermaßen schwache Australierinnen folgte gegen die USA eine 1:4-Pleite, die trotz guter Ansätze zu Beginn der Partie in der Höhe in Ordnung ging. Die deutsche Offensive, sie agierte im zweiten Durchgang planlos, harmlos, ideenlos. Trainer Hrubesch kennt nur eine Marschroute: Voll auf Sieg, auch wenn ihm die Endplatzierung in der Gruppe gleichgültig zu sein scheint.

Keine Rechenspiele bei Hrubesch

"Mir ist egal, ob ich Dritter werde oder Erster oder Zweiter – ich will ins Viertelfinale. Und alles andere interessiert mich eigentlich nicht", zeigte sich der Bundestrainer vor dem letzten Gruppenspiel in Saint-Étienne kämpferisch.

Dass die drei Punkte und sechs Tore besser platzierten US-Amerikanerinnen noch eingeholt werden können und die DFB-Frauen sogar noch den Gruppensieg erreichen, ist angesichts der stark aufgelegten US-Girls äußerst unwahrscheinlich. Ein erstes Ziel haben die DFB-Frauen damit bereits verpasst.

Video | "Das Wasser hat ganz normal geschmeckt"
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Quelle: t-online

Denn nur als Gruppensieger würden sie ihr Viertelfinale im Prinzenpark absolvieren – und damit in Paris, dem wahren Austragungsort der Olympischen Spiele. Die bisherigen beiden Gruppenspiele hatte Deutschland in Marseille vor überschaubarer Kulisse absolviert. Als Gruppenzweiter wäre das Viertelfinale – dann gegen den Zweiten der Gruppe A – erneut in Marseille.

Pikant: Dort könnte es zu einem Wiedersehen mit den Kolumbianerinnen kommen, die Deutschland beim zweiten Vorrundenspiel bei der Weltmeisterschaft in Sydney mit 2:1 besiegen konnten. Es wäre die Chance auf eine weitere Genugtuung – vorausgesetzt, man bezwingt auch Sambia. Und dass die DFB-Frauen den ersten vor dem zweiten Schritt gehen müssen, wissen sie spätestens seit der Schmach von Brisbane, die vergangenes Jahr das WM-Aus bedeutete.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Eigene Beobachtungen bei der WM in Australien
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