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Olympia: "Hohes Risiko" – Nicht nur Wasserqualität sorgt für Ärger


Nach Skandal um dreckiges Wasser
Warum der Triathlon in der Seine zur "Schlägerei" wurde


31.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Hinein ins kühle Nass: Am Mittwoch um 10.45 Uhr durften sich die Triathleten endlich in die Seine stürzen. (Quelle: IMAGO/Paul Hanna/imago)

Am Mittwoch wurde der tags zuvor abgesagte olympische Triathlon endlich nachgeholt. Die Qualität des grünlich-dunklen Seine-Wassers war dabei natürlich ein Thema – überraschenderweise aber nicht das beherrschende.

Aus Paris berichtet Alexander Kohne

Nach viel Tamtam war der lang ersehnte Start maximal unspektakulär. "On your marks" und ein lauter Piep-Ton erklang aus den zahlreichen Boxen an der Pont Alexandre III in Paris – und 56 Triathleten stürzten sich mit einem Kopfsprung in die Seine.

Jener Fluss, der in den vergangenen Tagen bei den Olympischen Spielen mehr Schlagzeilen gemacht hat als jeder Sportler. Denn aufgrund der schlechten Wasserqualität wurde mehrfach das Training und am Dienstag auch das Männerrennen abgesagt (mehr dazu lesen Sie hier).

Die starke Strömung der Seine

Am Mittwoch um 10.45 Uhr klappte es dann endlich, nachdem zuvor die Frauen ihre Konkurrenz beendet hatten. Im grünlich-dunklen Wasser des weltbekannten Flusses hatten es die deutschen Männer schwer – allerdings nicht primär wegen des feuchten Nasses, sondern aufgrund der starken Strömung.

Video | "Das Wasser hat ganz normal geschmeckt"
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Quelle: t-online

"Nach der ersten Boie bin ich in der Kurve gefühlt zehn, zwanzig Meter weitergetrieben worden", erzählte Tim Hellweg in einer Presserunde, bei der auch t-online dabei war. Daher sei das Schwimmen "sehr ruppig" gewesen. Hellweg wurde beim Sieg des Briten Alex Yee als 18. bester Deutscher.

Noch weiter ging Jonas Schomburg (im Ziel 28.), der an der Wende sogar von einer "Schlägerei" unter den Schwimmern sprach und ergänzte: "So eine Strömung hatten wir noch nie im Triathlon."

Der Geschmack der Seine

Die Wasserqualität, die tagelang das Hauptthema rund um den Triathlon-Wettbewerb gewesen war, rückte überraschend in den Hintergrund. Bereits nach dem Frauenrennen hatte Nina Eim gesagt, dass die Seine "eigentlich ganz normal" schmecke.

Diese Meinung teilten auch die deutschen Männer Hellwig, Schomburg und Lasse Lührs, der auf Platz 21 den Zielstrich überquerte und nach dem Rennen so erschöpft war, dass er im Teamzelt erst einmal regenerieren musste.

Die Schwierigkeit vorwärtszukommen

Die starke Strömung war auch für Bundestrainer Thomas Moeller ein entscheidendes Thema. "Der Veranstalter ist ein sehr hohes Risiko eingegangen", sagte Moeller und ergänzte: "Das kann man natürlich wegen der Strömung und der Wasserqualität kritisch sehen."

Die Umgebung im Herzen von Paris nannte er zwar "spektakulär", die Strömung sei aber "mit Sicherheit grenzwertig". Das belegte Moeller auch mit Zahlen. "Die Athleten schwimmen ohne Strömung 1,4 bis 1,5 Meter pro Sekunde. Wenn ich einen Meter pro Sekunde Gegenströmung habe, wird es natürlich schwierig, vorwärtszukommen", erläuterte der Bundestrainer.

Zumindest bis zum Montag dürften die Diskussionen über das Seine-Wasser nun verstummen. Dann steht der Mixedwettbewerb im Triathlon auf dem Programm.

"Von den Wasserwerten her ist das in Ordnung. Die Grenzwerte sind eingehalten worden", sagte Moeller, der nicht davon ausgeht, dass seine Athleten nach dem Schwimmen in der Seine nun Magen-Darm-Probleme bekommen könnten. Die Diskussion über die für über eine Milliarde Euro gesäuberte Seine dürfte sonst erneut Fahrt aufnehmen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort
  • Presserunden mit Thomas Moeller, Jonas Schomburg, Nina Eim und Tim Hellweg
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