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Kontroverse bei Olympia: Wie Van de Velde seinen Teamkollegen allein lässt


Postkarte aus Paris
Er verschwand wortlos

  • T-Online
MeinungVon Alexander Kohne

29.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Kontroverser Auftritt: Während Steven van de Velde (r.) bei seinem Olympia-Auftakt im Fokus der Weltöffentlichkeit stand, beantwortete sein Mitspieler Matthew Immers die Fragen. (Quelle: IMAGO/imago)

Bei den Spielen von Paris ist ein verurteilter Vergewaltiger am Start. Doch statt sich kritischen Fragen zu stellen, schickt er seinen Teamkollegen vor.

Liebe Leserinnen und Leser,

Steven van de Velde ist der derzeit wohl meistdiskutierte Athlet der Olympischen Spiele. Der 29-Jährige ist in Paris im Beachvolleyball am Start, obwohl er wegen der Vergewaltigung einer Zwölfjährigen im Jahr 2014 zu vier Jahren Haft verurteilt wurde und im Gefängnis saß. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier.

Über 95.000 Menschen haben in einer Online-Petition mittlerweile den Ausschluss des Niederländers gefordert. Und was macht der? Er schweigt. Zumindest aktuell.

Nach dem ersten Auftritt im temporären Beachvolleyball-Stadion am Eiffelturm, den van de Velde und sein Teamkollege Matthew Immers mit 1:2-Sätzen gegen das italienische Duo Alex Ranghieri/Adrian Carambula verloren, verließ er das Stadion heimlich – quasi durch den Hinterausgang. Sprechen wollte van de Velde nicht. Dabei soll er der Öffentlichkeit gegenüber sonst nicht so zurückhaltend sein, wie mir niederländische Kollegen berichteten. Eher im Gegenteil.

An seiner Stelle trat Mitspieler Immers vor die zahlreichen Medienvertreter, die zum überwiegenden Teil wegen van de Velde dort waren. Ehrlich gesagt: ich auch. Auf die zurecht kritischen Fragen beteuerte Immers immer wieder, dass er zur Vergangenheit seines Kompagnons nichts sagen könne und diesen in den etwa zwei Jahren, in denen sie zusammenspielten, als anständigen Kerl kennengelernt hätte. Auch die – zugegebenermaßen sehr vereinzelten und leisen – Buh-Rufe vor der Partie habe er nicht gehört.

Wie glaubwürdig Immers' Ausführungen sind, muss jeder für sich entscheiden. Ich nehme ihm diese nicht ganz ab. Zugutehalten muss man dem 23-Jährigen aber immerhin, dass er sich den Fragen stellte. Denn das wäre in dieser Situation die Aufgabe seines Teamkollegen gewesen. Doch der verschwand wortlos.

Was noch spannend ist

Angelique Kerber setzt ihre Abschiedstournee im Tennis-Zirkus fort. Nach dem überraschenden Auftaktsieg gegen die Japanerin Naomi Osaka trifft die 36-Jährige am Mittag auf Jaqueline Cristian aus Rumänien. Danach kommt es zum Duell der Giganten zwischen Novak Djokovic und Rafael Nadal.

Außerdem geht es für Reiter Michael Jung in der Vielseitigkeit am Nachmittag um Gold und am Abend greift das bisher überraschend starke deutsche Schwimmteam um den frisch gebackenen Olympiasieger Lukas Märtens und Isabell Gose ins Geschehen ein.

Zum Aufschwung der deutschen Schwimmer möchte ich Ihnen auch einen Bericht meiner Kollegin Melanie Muschong ans Herz legen, der im Laufe des Morgens erscheinen wird.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag und bleiben Sie olympisch,
Alexander Kohne

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtung in Paris
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