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Cortese stürzt und verpasst vorzeitigen Titel


Motorsport
Cortese stürzt und verpasst vorzeitigen Titel

Von t-online, dpa
14.10.2012Lesedauer: 2 Min.

Sandro Cortese tobte auf seiner KTM wie Rumpelstilzchen, Jonas Folger konnte nur mit Mühe seine Fäuste unter Kontrolle halten: Die deutschen Motorrad-WM-Piloten erlebten in der letzten Runde des Grand Prix von Japan in Motegi ein Fiasko. Doch während Folger sich nach einem Rammstoß von Luis Salom im Kiesbett wiederfand und vorzeitig aufgeben musste, kam Cortese nach seinem Sturz noch als Sechster ins Ziel. 56 Punkte hat er nun vor den letzten drei Rennen Vorsprung in der Moto3-Gesamtwertung und kann nächste Woche den WM-Triumph in Malaysia perfekt machen.

Cortese war außer sich vor Wut. Vier Kilometer vor dem Ziel war er praktisch schon Weltmeister, als er in einem Positionskampf um den Sieg mit dem Italiener Alessandro Tonucci kollidierte. Geistesgegenwärtig hielt er seine KTM fest, gab immer wieder Zwischengas, um den Motor nicht abzuwürgen. Und er hatte Glück. Während er über den Asphalt rutschte, fuhr ihm Tonucci noch in den relativ ungeschützten Rücken. Cortese sprang wieder auf sein Motorrad und rettete Platz sechs ins Ziel, während der Spanier Maverick Vinales glücklicher Zweiter wurde und den Rückstand auf den Italo-Schwaben etwas verkürzte.

Cortese trägt Mitschuld

"Etwas Respekt vor mir hätten sie schon zeigen können. Ich finde es schade, wie die beiden attackiert haben", schimpfte Cortese über Tonucci und den späteren Sieger Danny Kent, seinen Teamkollegen. Doch der war bei dem Unfall völlig unbeteiligt. Eine Order, die Cortese schützen und bevorteilen sollte, hatte Teamchef Ajo auch nicht ausgegeben, lediglich darum gebeten, nichts Unvernünftiges zu tun. Später entschuldigte Cortese sich per Twitter für seinen Ausraster. "Ich habe überreagiert", erklärte er. "Ich hätte den Titel holen können und war einfach enttäuscht wegen dem, was passiert ist."

"Da hat er sein Hirn ausgeschaltet"

Ein erneut starkes Rennen fuhr Folger und sah lange Zeit wie der Sieger aus. Doch Corteses bislang ärgster Verfolger in der WM-Wertung, Luis Salom, hatte etwas dagegen. Völlig unmotiviert griff der Mallorquiner an und räumte Folger ab. Der konnte sich nur mit Mühe beherrschen, um Salom nicht in eine Keilerei zu verwickeln. "Die Attacke war völlig übertrieben. Da hat er sein Hirn ausgeschaltet, nur das sollte man nicht machen. Ich war am Sieg dran, nur leider wurde ich abgeschossen", meinte Folger.

Bradl fährt einsames Rennen

In der Königsklasse MotoGP wurde Stefan Bradl Sechster. Der Honda-Pilot fuhr ein einsames Rennen, ohne den Anschluss nach vorn herstellen zu können. Während des gesamten Wochenendes hatte er mit Bremsproblemen zu kämpfen, die ihm auch schon im Qualifying einen Sturz und lediglich Platz acht beschert hatten. Den Sieg sicherte sich der Spanier Daniel Pedrosa vor seinen Landsleuten Jorge Lorenzo und Alvaro Bautista. Lorenzo hat in der Gesamtwertung noch 28 Punkte Vorsprung vor Pedrosa.

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