Tour de France Belgier feiert zweiten Etappensieg – Pogacar-Dominanz unterbrochen
Die letzten beiden Tour-Etappen hatte Topfavorit Tadej Pogacar gewonnen. Bei der achten Etappe gab es aber nun einen anderen Sieger.
Der belgische Radstar Wout van Aert hat die achte Etappe der 109. Tour de France gewonnen. Der 27-Jährige vom Team Jumbo-Visma setzte sich nach 186,3 km in Lausanne vor dem Australier Michael Matthews (BikeExchange-Jayco) und dem slowenischen Titelverteidiger Tadej Pogacar durch.
Der belgische Radprofi Wout van Aert hat vor der malerischen Alpenkulisse am Genfer See das achte Teilstück der Tour de France gewonnen. Beim Abstecher in die Schweiz setzte sich der 27-Jährige vom Team Jumbo-Visma im schwierigen Etappenfinale am Olympiastadion von Lausanne durch. Titelverteidiger Tadej Pogacar fuhr auf Platz drei und verteidigte das Gelbe Trikot erfolgreich, muss sich aber wegen eines Coronafalls in seinem Team Sorgen machen.
van Aert zieht im Schlusssprint davon
Auf den letzten Kilometern der 186,3 km langen Etappe auf mittelschwerem Terrain mussten die Fahrer einen kurzen giftigen Anstieg bewältigen. Die Topfahrer blieben bis zum Ende zusammen, ehe van Aert im Bergsprint die besten Beine hatte.
Der Träger des Grünen Trikots trat aus Pogacars Windschatten heraus an und holte sich den Etappensieg am Sitz des Internationalen Olympischen Komitees – vor Michael Matthews aus Australien. Die deutschen Fahrer um Lennard Kämna (Bora-hansgrohe), dessen Traum vom zweiten Tour-Etappensieg am Freitag erst wenige Meter vor dem Ziel geplatzt war, konnten im Finale nicht entscheidend eingreifen.
Stunden zuvor hatte der Tag mit schlechten Nachrichten begonnen: Das Coronavirus erreichte das Fahrerfeld, als Geoffrey Bouchard und Vegard Stake Laengen im Vorfeld der Etappe positiv getestet wurden. Letzterer fährt pikanterweise für das UAE Team Emirates – dem Rennstall von Titelverteidiger Pogacar, welcher die letzten beiden Etappen gewonnen hat. Der wurde zwar am Samstag wie auch alle restlichen Teammitglieder negativ getestet, doch der Fall in den eigenen Reihen dürfte beim bislang so unantastbaren Dominator die Angst vor einem coronabedingten Tour-Aus schüren.
Massensturz im Feld
Nach den zwei zusätzlichen Ausfällen gingen in Dole im französischen Jura noch 170 von ehemals 176 Fahrern an den Start. Bereits nach wenigen Kilometern kam es bei hoher Geschwindigkeit von fast 60 km/h zu einem Massensturz im Feld, bei dem zahlreiche große Namen beteiligt waren. Maximilian Schachmann vom Team Bora-hansgrohe verletzte sich dabei leicht im Gesicht, konnte aber weiterfahren. Auch Pogacar wurde aufgehalten, kam aber ohne Sturz davon und wurde von seinem Team schnell wieder ins Feld zurückgeführt, das Tempo herausgenommen hatte.
Der allgemeine Trubel spielte den drei Ausreißern in die Karten, die sich kurz vor dem Massensturz gefunden hatten. Der Brite Fred White, der Belgier Frederik Frison und Mattia Cattaneo aus Italien fuhren in der Folge einige Minuten Vorsprung heraus, wurden vom Feld aber anschließend an der kurzen Leine gehalten. Wright wurde dennoch erst kurz vor dem Ziel eingeholt, nachdem das große Finale Fahrt aufgenommen hatte.
- Nachrichtenagentur SID