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Giro d'Italia: Tadej Pogačar gewinnt dominant – Angriff auf Tour de France


Tour de France fest im Blick
Pogačar gewinnt Giro d'Italia dominant

Von dpa
26.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Tadej Pogačar mit der Trophäe: Der Giro d'Italia wurde für ihn zu einer Machtdemonstration.Vergrößern des Bildes
Tadej Pogačar mit der Trophäe: Der Giro d'Italia wurde für ihn zu einer Machtdemonstration. (Quelle: Gian Mattia D'Alberto / LaPresse/imago-images-bilder)
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Tadej Pogačar hat den Giro d'Italia auf dominante Art und Weise gewonnen. Jetzt will der Slowene historisches schaffen.

Tadej Pogačar posierte auf der Ehrenrunde stolz mit seinen Teamkollegen, ließ sich dann als Triumphator des 107. Giro d'Italia im Schatten des mächtigen Kolosseums feiern. Bei seiner ersten Teilnahme dominierte der Slowene die Italien-Rundfahrt praktisch von der ersten Etappe an, den abschließenden Erfolg auf der Via di San Gregorio sicherte sich der Belgier Tim Merlier im Sprint. "Es war mehr oder weniger der perfekte Giro", sagte Pogačar. "Es ist verrückt. Ich hätte mir das nicht vorstellen können."

Was Pogačar ablieferte, entbehrte tatsächlich der Vorstellungskraft so manches Konkurrenten und Beobachters. Am zweiten Tag übernahm er das Rosa Trikot des Führenden – und gab es nicht mehr ab. Auf der letzten Bergetappe am Samstag hatte "Pink Pog" noch einmal seine Unantastbarkeit demonstriert und sich den sechsten Tagessieg gesichert. Das war bei einem einzigen Giro noch nicht einmal Eddy Merckx gelungen.

"Vielleicht war der Sieg heute nicht nötig gewesen, aber ich wollte ihn für mich und mein Team", sagte Pogačar. Und wenn der 25-Jährige in diesen drei Wochen des Giro etwas wollte, dann nahm er es sich einfach. Sagenhafte 9:56 Minuten trennten Pogačar vom zweitplatzierten Daniel Martinez, Kapitän des deutschen Teams Bora-hansgrohe. Seit 1965 hat es keinen größeren Vorsprung gegeben, in der Nachkriegszeit ohnehin erst drei.

Pogacar versucht historisches

Dabei ist mit dem Sieg bei der Italien-Rundfahrt für Pogačar nur die Hälfte der Arbeit erledigt. Vor knapp einem halben Jahr hatte das Wunderkind des Radsports verlauten lassen, er wolle versuchen, den Giro und die Tour zu gewinnen. Zuletzt war das Italiens Ikone Marco Pantani 1998 gelungen, in der heutigen Zeit wird solch eine Aufgabe eigentlich als unlösbar angesehen.

Dass Pogačar den Giro wohl gewinnen wird, wenn er ohne Sturz und Krankheit bleibt, war schon vor dem Start in Turin klar. Schließlich konzentrierte sich der Rest der weltbesten Rundfahrer auf die Tour de France. Und so war allgemein erwartet worden, dass Pogačar in den Verwaltungsmodus gehen würde, sobald er ein beruhigendes Polster auf den Zweitplatzierten herausgefahren hatte. Ein massiver Irrglaube.

Tour-Konkurrenten stürzten

Der übertalentierte Alleskönner aus Komenda gewann einfach, wie es ihm gefiel. "Ein Sieg ist ein Sieg, auch wenn es nur mit einer Sekunde ist. In diesem Giro geschah es eben einfach so", sagte Pogačar. Am Ende habe er das Rennen einfach mit hoher Moral und guten Beinen beenden wollen. "Es sollte ein guter Test für den Sommer werden. Das ist mir gelungen, deshalb bin ich glücklich."

Die Chancen auf das Double sind nach der italienischen Demonstration sogar noch gestiegen. Nicht allein wegen der Verfassung, in der sich Pogačar befindet. Dass die härtesten Konkurrenten Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel und Primož Roglič Anfang April geschlossen stürzten, spielt ihm zusätzlich ins Blatt. Evenepoel und Roglic starten kommende Woche bei der Dauphiné, der klassischen Tour-Generalprobe. Ob der zweimalige Tour-Sieger Vingegaard überhaupt dabei ist, ist völlig offen.

Trainerwechsel im Winter

Nach so einer langen Verletzungspause ist es ohnehin fraglich, ob der Däne Pogačar gewachsen wäre. Dieser scheint noch einmal einen Entwicklungssprung gemacht zu haben, was angesichts seiner Qualitäten eigentlich unmöglich schien. Im Frühjahr gewann er das schwere Schotterrennen Strade Bianche mit einem 81 Kilometer langen Solo, nun folgte der überlegene Triumph beim Giro.

Ein Trainerwechsel im Winter soll der Auslöser zur nächsten Leistungsstufe gewesen sein. Nach fünf Jahren trennte sich Pogačar von Iñigo San Millán und wechselte zu dessen spanischen Landsmann Javier Sola. Dieser hat in seinem Profil auf der Plattform X "Human performance" stehen. "Menschliche Leistung." Der Konkurrenz dürfte sie eher außerirdisch vorkommen. Oder wie Geraint Thomas, mit seinen 38 Jahren beachtlicher Dritter des Giro, kommentierte: "Er ist der Beste, mit dem ich je gefahren bin. Es ist irrsinnig, wie talentiert er ist. Was die physische Begabung angeht, ist er einzigartig."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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