Radsport Männer-Team bei WM in Außenseiterrolle - "Nicht auf Radar"
Die deutsche Mannschaft geht bei der Rad-WM in Australien nicht mit allzu großen Erwartungen ins Straßenrennen der Männer.
"Wenn man es nüchtern betrachtet, dürften uns andere Nationen nicht unbedingt auf dem Radar haben", sagte Bundestrainer Jens Zemke. Aber mit einer guten Einheit und einer guten Einstellung könne man am Sonntag schon etwas erreichen. "Und das Schöne ist, dass diese sechs Jungs happy sind, dass sie fahren können und jeder froh ist, eine WM in Australien zu fahren", betonte Zemke.
Top-Fahrer wie Max Schachmann, Nils Politt oder Lennard Kämna standen nicht zur Verfügung. "Das wären alles Rennfahrer gewesen, die wir gerne mitgenommen hätten", sagte Zemke. Schachmann hatte jüngst allerdings die Saison wegen eines Erschöpfungssyndroms beendet. "Bei Lennard Kämna war es immer so, dass Grünes Licht bestanden hat. Aber nach der Tour de France ging die Leistungskurve extrem nach unten. Er fährt jetzt erst wieder Rennen zum Aufbau. Wir hoffen, dass er im Oktober nochmal ganz gut fährt. Aber er war jetzt nicht für eine Weltmeisterschaft zu begeistern. Wenn, dann wäre er sicher hier als Kapitän gefahren", erklärte der Bundestrainer.
Eine gute Rolle könnte im deutschen Team Georg Zimmermann spielen, der jüngst bei der Deutschland Tour Gesamtvierter geworden war. "Das hat mir Extra-Motivation und Selbstvertrauen gegeben. Es war das erste Mal, dass ich bei den Profis bei einer Bergankunft vorne mitgefahren bin", sagte Zimmermann, der Respekt vor der mit 266,9 Kilometern sehr langen Strecke hat: "An den Höhenmetern gemessen ist die Strecke nicht extrem schwer, aber die Renndistanz ist sehr lang. Von daher denke ich, dass man eine gute Grundlage braucht."
Zu den Favoriten zählen am Sonntag der slowenische Ex-Tour-Champion Tadej Pogacar, Vuelta-Sieger Remco Evenepoel und sein belgischer Landsmann Wout van Aert, der australische Allrounder Michael Matthews und der französische Titelverteidiger Julian Alaphilippe. Den letzten deutschen WM-Titel holte Rudi Altig 1966.
- Nachrichtenagentur dpa