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Trauer: Wrestling-Legende Antonio Inoki ist tot


Fangemeinde trauert
Wrestling-Legende ist tot

Von t-online, dd

01.10.2022Lesedauer: 3 Min.
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Antonio Inoki: Treibende Kraft im Wrestling in Japan. (Quelle: reuters)

Antonio Inoki ist gestorben. Der Japaner war Pionier in gleich mehreren Sportarten – ein Kampf gegen Muhammad Ali ging in die Geschichte ein.

Einst stand er bei einem Schaukampf mit Box-Legende Muhammad Ali im Ring, jetzt ist der frühere japanische Wrestler Antonio Inoki gestorben. Der 79-Jährige, nach seiner Sportkarriere in der Politik aktiv, schied am Samstag aus dem Leben. Nach Angaben der Rundfunkanstalt NHK war Herzversagen die Ursache. Die Meldung bestimmte die Berichterstattung in Japan – denn Inoki prägte das Land über das Wrestling hinaus.

Der fast 1,90 m große Exzentriker, als Kanji Inoki in Yokohama geboren, war in Japan Pionier in Sachen Mixed Martial Arts (MMA). 1960 traf der talentierte Sportler mit 17 Jahren die japanische Wrestling-Legende Rikidozan, fing dann an, für eine Karriere im Showsport zu trainieren. Den Ringnamen "Antonio" legte er sich als Hommage an Wrestling-Ikone Antonino Rocca zu. Einer seiner Lehrmeister war der populäre Karl Gotch, der Belgier gilt noch heute als Instanz, war damals maßgeblich am Aufbau einer Wrestling-Kultur in Japan beteiligt. Inoki wurde schnell zu einem der größten Stars in Japan, seinen von Gotch gelernten "Strong Style" – ein harter Wrestling-Stil, der auch Schläge und Tritte aus anderen Kampfsportarten einschließt und den Eindruck eines "echten" Kampfes vermittelt – wird noch heute besonders von japanischen Wrestlern imitiert.

Historischer Fight gegen Ali

1972 gründete Inoki die noch heute einflussreiche Liga "New Japan Pro Wrestling" (NJPW), wurde damit auch zum Promoter. Inoki wurde über die japanischen Landesgrenzen hinaus zum Star, stand auch gegen die weltweit bekannteren US-Größen und internationale Stars wie Hulk Hogan, Ric Flair oder André the Giant im Ring. 1998 beendete er mit 55 Jahren seine aktive Karriere, 2005 veräußerte er seine Mehrheitsanteile an NJPW, gründete danach aber andere Ligen, blieb dem Wrestling stets verbunden.

Doch Inoki wurde auch in anderen "echten" Kampfsportarten zum Experten. 1976 trat er in Tokio gegen Ali an, doch der mit Spannung erwartete Fight wurde zur Farce: Inoki lag permanent auf dem Rücken, bot Ali keine Angriffsfläche und trat dem Champion die Waden blutig. Der Kampf zwischen Wrestler und Boxer endete mit einem Unentschieden. Rückblickend aber gilt das Duell als Geburtsstunde von "Mixed Martial Arts" (MMA), wo verschiedene Kampfstile aufeinandertreffen, wie in der populären "Ultimate Fighting Championship" (UFC), deren Shows Millionen weltweit verfolgen.

Berüchtigte Ausbrüche

Noch während seiner aktiven Karriere stieg Inoki in die japanische Politik ein, gründete 1989 eine Partei und wurde ins Oberhaus seines Landes gewählt, trat seitdem bei offiziellen Terminen stets mit rotem Schal auf. Vor dem Golfkrieg reiste er 1990 in den Irak, um die Freilassung japanischer Geiseln zu erreichen. Inoki setzte sich auch – nicht unumstritten – für Verständigung mit Nordkorea ein, sein Mentor Rikidozan stammte gebürtig aus dem Land. Highlight: Ein Match gegen Flair in Pjöngjang 1995 – vor mutmaßlich bis zu 190.000 Zuschauern.

Auch bis ins hohe Alter blieb Inoki aber im Wrestling als Promoter aktiv, war bekannt für seine Wutausbrüche – und für seine hohen Erwartungen an seine Wrestler. 2011 war er von der Qualität eines Matches in einer seiner Shows dermaßen aufgebracht, dass er aufgebracht durch die Ränge bis an die Ringabsperrung lief, einen Stuhl dagegenschlug und lautstark ("Bullshit") ein schnelles Ende befahl. Inoki galt als Respektsperson.

2017 forderte er von der Regierung in einem Haushaltsausschuss eine offizielle Position zu Außerirdischen, da er ein mysteriöses Flugobjekt am Horizont gesehen habe. 2019 zog sich Inoki aus der Politik zurück, ein Jahr später machte er eine Herzerkrankung öffentlich.

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WWE-Chef Paul "Triple H" Levesque twitterte seine Anteilnahme: "Eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der Geschichte unseres Geschäfts, einer, der den Begriff "Kampfgeist" verkörperte. Sein Vermächtnis wird für immer nachwirken."

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Der renommierte Wrestling-Journalist Dave Meltzer schrieb: "Einer der größten Stars der Wrestling-Geschichte und unglaublich einflussreich sowohl im Wrestling- als auch im MMA-Geschäft."

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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