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Handball-WM: Deutschland raus – damit sollte niemand zufrieden sein


Deutschland scheidet bei der WM aus
Das wäre ein Fehler

MeinungVon Nils Kögler

30.01.2025 - 11:44 UhrLesedauer: 2 Min.
Andreas Wolff: Der Nationaltorhüter war nach dem WM-Aus im Viertelfinale nicht zufrieden.Vergrößern des Bildes
Andreas Wolff: Der Nationaltorhüter war nach dem WM-Aus im Viertelfinale nicht zufrieden. (Quelle: IMAGO/Gerhard Koffler)
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Bei der Handball-WM scheidet die deutsche Mannschaft bereits im Viertelfinale aus. Das Ergebnis ist bitter – nun gilt es, nicht die Nerven zu verlieren.

Aus Oslo berichtet Nils Kögler

Minimalziel erreicht, mehr aber auch nicht: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist im Viertelfinale der Weltmeisterschaft ausgeschieden. Die Niederlage gegen Portugal stand sinnbildlich für die Leistung der DHB-Auswahl im gesamten Turnier: schwache Anfangsphase, gefolgt von einem Comeback in Hälfte zwei.

Nur mit dem Unterschied, dass es gegen die starken Portugiesen am Ende nicht für einen Sieg reichte. Die Enttäuschung ist groß. Denn nach dem Olympia-Silber im vergangenen Jahr träumte ganz Handball-Deutschland von der nächsten Medaille. Es wäre die erste WM-Medaille seit 18 Jahren gewesen. Die Mannschaft scheiterte jedoch an sich selbst und daran, dass sie zu keinem Zeitpunkt des Turniers ihr maximales Leistungsniveau erreichen konnte. Deshalb sollte niemand beim DHB mit diesem Turnier zufrieden sein. Dennoch gilt: Wer jetzt die Nerven verliert, macht einen Fehler.

Natürlich waren nach dem Halbfinaleinzug bei der Heim-EM im Januar letzten Jahres und dem Olympia-Silber vom vergangenen Sommer die Erwartungen groß. In der seit 2020 währenden Amtszeit von Bundestrainer Alfred Gislason schnitt die Mannschaft mit jedem Turnier kontinuierlich besser ab. Das WM-Aus in Oslo ist in der Hinsicht ein Rückschritt.

Überbewerten sollte man das aber nicht. Die Weltspitze im Handball liegt ausgesprochen eng beieinander. Das zeigt sich nicht zuletzt im Hauptrunden-Aus von Topnationen wie Norwegen, Schweden und Spanien bei dieser Weltmeisterschaft.

Wenn ein junger Spieler zu viel will

Zudem ist das deutsche Team ein junges. Mit gerade einmal 24 Jahren gehören beispielsweise Juri Knorr und Julian Köster schon zu den gestandenen Spielern. Hinzu kommen einige noch jüngere Spieler. Wie sehr das junge Team mit den Erwartungen zu kämpfen hatte, war exemplarisch am 22 Jahre alten Renārs Uščins zu sehen. Es gibt nichts schönzureden: Uščins spielte ein schlechtes Turnier. Von seiner Olympia-Form, als er das DHB-Team fast im Alleingang zu Silber warf, war der Rückraumspieler meilenweit entfernt.

Uščins wollte schlicht und ergreifend zu viel. Schwache Wurfquoten wie seine vier Treffer in zwölf Versuchen gegen Portugal zogen sich durch die gesamte WM. Doch will man von einem 22-Jährigen wirklich in jedem Turnier Leistung auf Weltniveau erwarten? Das wäre falsch. In diesem Alter gehören Schwankungen dazu. Das ist Teil seiner Lernkurve.

Dass die deutsche Mannschaft sich noch entwickeln kann, hat sie immerhin auch in diesem Turnier bewiesen. So ist etwa die Qualität, sich in den entscheidenden Spielphasen noch einmal zu steigern und so zahlreiche Spiele noch für sich zu entscheiden, eine Weiterentwicklung.

Mit einem erfahrenen Bundestrainer wie Alfred Gislason hat die Mannschaft einen Anführer, der weiß, wie er mit Niederlagen umzugehen hat. Er wird mit seinem Team auch aus diesem Rückschlag die richtigen Schlüsse ziehen. So bitter dieses Turnier war, die junge deutsche Mannschaft sollte es als Chance begreifen und daraus lernen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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