DHB-Einzelkritik: Drei Stars bekommen Note fünf – zwei stechen heraus

Die deutschen Handballer sind bei der WM im Viertelfinale ausgeschieden. Das entscheidende Tor beim 30:31 gegen Portugal fiel vier Sekunden vor Ende der Verlängerung. Dabei zeigten die Stars Licht und Schatten. Das DHB-Team in der Einzelkritik.

Andreas Wolff: Erwischte einen guten Start mit fünf Paraden hintereinander, die nur von einem verwandelten Siebenmeter unterbrochen wurden. In der ersten Halbzeit der einzige Grund, warum Deutschland nicht mit einem noch höheren Rückstand in die Pause ging und auch in Hälfte zwei immer wieder in wichtigen Momenten zur Stelle. Am Ende mit einer Quote von 42 Prozent und garantiert nicht der Grund für das Aus. Note 1

Lukas Mertens: Durfte auf Linksaußen anfangen, konnte aber in Halbzeit eins überhaupt keine Akzente setzen. Fing sich in der 53. Minute parallel zu Michalczik zwei Minuten ein und brachte Deutschland so in doppelte Unterzahl. Erzielte kurz vor Schluss der Verlängerung mit dem Ausgleich seinen einzigen Treffer. Note 5

Lukas Zerbe: Bekam auf Rechtsaußen den Vorzug vor Timo Kastening und machte ein sehr gutes Spiel. Mit neun Toren bester deutscher Werfer, verwandelte dabei alle Siebenmeter. Ließ sich auch von einer Verletzung Anfang der zweiten Halbzeit nicht bremsen, kam zurück und knüpfte an, wo er aufgehört hatte. Note 1

Johannes Golla: Schwache erste Halbzeit des Kapitäns. Ließ in der Defensive sowohl zu viele Würfe aus dem Rückraum als auch zu viele Anspiele an den Kreis zu. Offensiv komplett abgemeldet. In der zweiten Hälfte dann aber defensiv verbessert und mit fünf Toren einer der Hauptgründe für das deutsche Comeback. Note 3

Julian Köster: Verwarf seine ersten beiden Versuche und bekam dann in Halbzeit eins offensiv wieder Pause. Ließ defensiv ebenso wie Golla zu viele Rückraum-Würfe zu. In der 27. Minute bei einer Gegenstoß-Chance mit viel zu hektischem Pass ins Aus. In der zweiten Hälfte immerhin mit drei Treffern. Holte sich kurz vor Ende der regulären Spielzeit zwei Minuten ab. Note 4

Renārs Uščins: Leider wieder eine sehr schlechte Partie des Jungstars. Mit vier Toren bei zwölf Versuchen viel zu viele Fehlwürfe – auch in wichtigen Momenten. Schenkte zudem einige Bälle durch technische Fehler her und versaute auch den letzten Angriff der regulären Spielzeit. Note 5

Luca Witzke: Fing für Knorr an und erwischte unglückliche erste zehn Minuten. Konnte offensiv kaum Akzente setzen, verwarf seinen einzigen Versuch und machte schon nach zehn Minuten für Knorr Platz. Kam danach nur noch vereinzelt zum Einsatz. Note 5

Juri Knorr: Der genesene Spielmacher kam erstmals in der 11. Minute ins Spiel, versuchte voranzugehen, belebte die deutsche Offensive merklich. Erzielte einige wichtige Tore und zeigte immer wieder seine unnachahmlichen Schlagwürfe. In der 64. Minute bei 27:28 mit Pech bei einem Pfostenwurf. Am Ende mit sieben Toren in elf Versuchen. Note 2

Christoph Steinert: Bekam wie immer defensiv seine Minuten, vor allem in Rotation mit Uščins, zeigte dabei vor allem in Hälfte eins eine durchwachsene Leistung. In Hälfte zwei wie die gesamte Mannschaft etwas verbessert. Note 4

Marian Michalczik: Kam erstmals in der 14. Minute defensiv für Knorr. Machte seinen Job ganz ordentlich, aber kassierte in der 22. Minute auch zwei Minuten. Holte sich in der 53. Minute nochmal zwei Minuten ab. Sonst über weite Strecken unauffällig. Note 4

Marko Grgić: Kam Mitte der ersten Halbzeit offensiv für Köster und war redlich bemüht, vor allem im Zusammenspiel mit Knorr. Traf einen von zwei Versuchen in Hälfte eins. Danach nicht mehr auf der Platte. Note 3

Nils Lichtlein: Bekam nur vereinzelt Einsatzzeit in der Offensive. Zu wenig für eine Benotung. Ohne Note

Rune Dahmke: Kam nur in der 53. Minute während einer Zwei-Minuten-Strafe für Mertens. Ansonsten nicht gefragt. Ohne Note.

David Späth, Timo Kastening, Justus Fischer: Blieben alle ohne Einsatz. Ohne Note.