Erkrankung bestätigt Olympiasieger Bolt mit Coronavirus infiziert
Der achtmalige Sprint-Olympiasieger Usain Bolt ist positiv auf das Coronavirus getestet worden – und löst damit eine Staatsaffäre aus. Auch Bundesliga-Stars hatten Kontakt zu Bolt.
Corona hat nun auch den schnellsten Mann der Welt eingeholt: Offenbar bei einer feuchtfröhlichen Feier am vergangenen Freitag zu seinem 34. Geburtstag hat sich Leichtathletik-Idol Usain Bolt mit dem Virus infiziert und damit in seiner Heimat Jamaika in Windeseile eine Staatsaffäre ausgelöst. Der Gesundheitsminister reagierte verärgert, die polizeilichen Ermittlungen sind angelaufen und der Premierminister überwacht alles höchstpersönlich.
Zerknirscht versprach Bolt am Montag via Instagram in einem einminütigen Video, seine Infektion ernst zu nehmen und in häuslicher Quarantäne zu bleiben. "Und ich werde auch meine Freunde informieren, dass sie das auch tun sollten", sagte der achtmalige Olympiasieger, der vor drei Jahren seine Laufbahn beendet hatte.
Aktuell, so berichtete der müde wirkende Bolt, habe er noch keine Krankheitssymptome. Er hatte sich eigentlich nur testen lassen, weil er am vergangenen Wochenende Jamaika wegen eines Geschäftstermins im Ausland verlassen wollte. Seine Botschaft sehen Sie oben im Video oder hier.
Reichlich Sportprominenz bei der Party
Bolts reuige Worte fanden jedoch keinen Abnehmer, die Verstimmung war viel zu groß auf politischer Ebene. Sichtlich ungehalten bestätigte Jamaikas Gesundheitsminister Christopher Tufton auf einer Pressekonferenz in Kingston die Infektion des berühmtesten Bewohners der Insel.
Die Sache ist für das "Feierbiest" Bolt denn auch noch lange nicht vom Tisch. Die Polizei untersucht die Umstände der Feierlichkeiten rund um den elfmaligen Sprint-Weltmeister, sogar persönlich überwacht von Premierminister Andrew Holness. "Alle Hintergründe werden genauestens untersucht, ein Bericht wird so schnell wie möglich veröffentlicht", erklärte der Regierungschef unmissverständlich.
Zu klären gilt, was und wie alles ablief auf der Feier mit reichlich Sportprominenz – auch aus Europa. Wurden beispielsweise Mindestabstand und Hygienebestimmungen eingehalten? Fragen, auf die es Antworten geben muss, um die Situation mit der gebührenden Gründlichkeit zu durchleuchten.
Folgen für die Bundesliga
Der Schaden könnte am Ende sogar Folgen für die Fußball-Bundesliga haben. Denn zu den Partygästen zählte neben Manchester Citys Raheem Sterling auch Leon Bailey. Der jamaikanische Fußball-Nationalspieler kickt für Bayer Leverkusen. Bailey droht nach seiner Rückkehr nun womöglich eine häusliche Quarantäne. Die Mannschaft trifft sich am Freitag zum Trainingsauftakt erstmals wieder – auf dem Programm steht auch ein Coronatest.
Verglichen mit anderen touristischen Hotspots ist die Karibikinsel in der Coronakrise bislang eher glimpflich davongekommen. Bei 2,9 Millionen Einwohnern wurden bisher 1.612 Infektionen offiziell registriert. 819 Menschen gelten als genesen, es gab 16 Todesfälle. Doch Schlagzeilen um eine ausgelassene Party mit Folgen für Insel-Botschafter Usain Bolt wären in der aktuellen weltweiten Krise alles andere als das richtige Zeichen.
- Nachrichtenagentur SID