Golf-Majorturnier Grün-Geflüster: Fakten und Buntes zur 103. PGA Championship
Kiawah Island (dpa) - Das Starterfeld bei der 103. PGA Championship könnte kaum erlesener sein: 99 der 100 besten Golfprofis der Welt werden von diesem Donnerstag an auf dem spektakulären Ocean Course im Kiawah Island Golf Resort im US-Bundesstaat South Carolina abschlagen.
Einer von ihnen ist Deutschlands Topspieler Martin Kaymer. Superstar Tiger Woods fehlt nach seinem Autounfall auch beim zweiten Major-Turnier des Jahres.
DER PLATZ
Kleine Grüns, riesige Bunkerlandschaften, viel Wasser und fast immer eine steife Brise, die vom Atlantik her über den Golfplatz zieht - der Ocean Course im Kiawah Island Golf Resort stellt das Spiel der besten Golfer der Welt auf eine harte Probe. Der von Pete und Alice Dye entworfene Par-72-Kurs liegt unmittelbar am Atlantik. Zehn Spielbahnen an der atemberaubenden Küste von Kiawah umarmen den Atlantik, die anderen acht verlaufen parallel zum Ozean.
DIE GESCHICHTE
Weltbekannt wurde der Ocean Course im Jahr 1991. Das dramatische Ryder-Cup-Match zwischen den USA und Europa ging später unter dem martialischen Namen "War on the Shore" (Krieg an der Küste) in die Geschichtsbücher ein. Mitten drin damals: Deutschlands Golfstar Bernhard Langer.
Beim Gesamtstand von 14:13 für die Amerikaner gingen Langer und Hale Irwin auf die letzte Spielbahn. Gewinnt der Deutsche das Loch, bleibt der Pokal für zwei weitere Jahre bei den Europäern - Irwin reichte ein Unentschieden für einen US-Sieg. Es folgte einer der bittersten Momente in Langers Karriere: Der Anhausener verschob den Putt zum Sieg aus nur eineinhalb Metern. Langer war den Tränen nahe, der Jubel der US-Profis und der heimischen Fans über den kaum noch für möglich gehaltenen 14,5:13,5-Erfolg kannte keine Grenzen.
DIE FAVORITEN
Rory McIlroy, Weltranglistenplatz 7: Der Star aus Nordirland befindet sich derzeit in großartiger Form. Einen großen Vorteil hat der 32-Jährige gegenüber seinen Konkurrenten: 2012 gewann der viermalige Majorsieger auf dem Ocean Course die PGA Championship und durfte die riesige Wanamaker-Trophy in die Höhe stemmen.
Bryson DeChambeau, Weltranglistenplatz 5: Kann der Kraftprotz aus den USA nach dem Triumph bei der US Open im vergangenen Jahr seinen zweiten Major-Sieg perfekt machen? Sollte er mit seinen langen, furchteinflößenden Abschlägen die Fairways treffen, ist der 27-Jährige einer der ganz heißen Kandidaten auf den Titel.
Dustin Johnson, Weltranglistenplatz 1: Mit der Nummer eins der Welt ist immer zu rechnen. Gerade bei wichtigen Turnieren läuft der eher stille und zurückhaltende Amerikaner zu Höchstform auf. Zwei Majors konnte 36 Jahre alte Johnson schon gewinnen: 2016 die US Open und 2020 das Masters.
Collin Morikawa, Weltranglistenplatz 6: Der 24 Jahre alte Amerikaner war im vergangenen Jahr die Überraschung auf der US-Tour. Auf dem Ocean Course geht Morikawa als Titelverteidiger an den Start. 2020 triumphierte er bei der PGA Championship im Harding Park in San Francisco.
DER DEUTSCHE
Martin Kaymer, Weltranglistenplatz 93: Zuletzt schwankten die Leistungen des 36-Jährigen aus Mettmann stark. Die Generalprobe für das zweite Major des Jahres verpatzte Kaymer und schied vor einer Woche beim British Masters bereits nach zwei Runden klar aus. Doch der ehemalige Weltranglistenerste hat gute Erinnerungen an das mit rund elf Millionen Dollar dotierte Turnier. 2010 hatte Kaymer bei der PGA Championship seinen ersten von zwei Majortiteln gewonnen.