Formel 1 Alonso angeblich vor F1-Comeback - 2021 wieder für Renault
Spielberg (dpa) - Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso steht vor einem spektakulären Formel-1-Comeback. Mehr als 19 Monate nach seinem Ausstieg aus der Königsklasse des Motorsports soll der Spanier als neuer Renault-Pilot bekanntgegeben werden.
Damit würde Sebastian Vettel nach seinem Aus bei Ferrari zum Jahresende eine weitere Option für seine PS-Karriere wegbrechen.
Mit dem französischen Werksteam war Alonso 2005 und 2006 Weltmeister geworden. Wie die BBC berichtete, hat der mittlerweile 38-Jährige einen Vertrag bereits unterschrieben. "El Periódico" aus Spanien zufolge soll die Personalie am 8. Juli (13.00 Uhr) auf einer Video-Konferenz verkündet werden. Von einem Zweijahresvertrag für Alonso plus einer Option auf eine weitere Saison ist die Rede.
Offizielle Stellungnahme lagen zunächst nicht vor. Alonso würde das das Cockpit von Daniel Ricciardo übernehmen, der zu McLaren wechselt. Zweiter Fahrer ist der Franzose Esteban Ocon. Alonsos Berater Flavio Briatore, bei Renault früher auch sein Teamchef, hatte schon kurz nach Ricciardos angekündigtem Abgang gesagt, dass sein Klient motiviert und bereit für ein Comeback wäre.
"Wir reden mit einigen Namen", hatte Renault-Teamchef Cyril Abiteboul zuletzt gesagt. "Einige Namen sind größer, einige weniger bekannt." Alonso wäre so ein ganz großer Name. 32 Formel-1-Rennen gewann er während seiner Karriere, nach vier Frustjahren bei McLaren bestritt er seinen letzten Grand Prix beim Saisonfinale 2018 in Abu Dhabi.
"Ich habe in der Formel 1 mehr erreicht, als ich mir je erträumt habe. Es ist nun an der Zeit, außerhalb der Formel 1 Großes zu erreichen", begründete Alonso damals seinen Abschied. Zuletzt war er unter anderem bei der Rallye Dakar aktiv und versuchte, sich vor allem den Traum von der sogenannten Triple Crown zu erfüllen. Erfolge beim Formel-1-Rennen in Monaco und Langstreckenklassiker von Le Mans hat Alonso, ihm fehlt aber noch der Triumph beim Indy 500. Im August will er dort in einem McLaren starten.
Die Formel 1 hat Alonso, der schon zweimal bei Renault unter Vertrag stand, aber nie ganz losgelassen. Auch wenn er sich über die Jahre in der Motorsport-Königsklasse einen Ruf als Nörgler und Egozentriker erarbeitet hat. Unvergessen bleibt sein einjähriges Intermezzo 2007 bei McLaren, als er das Team in einem Stallkrieg mit dem damaligen Neuling Lewis Hamilton fast zum Kollaps brachte. "Er hat immer ein bisschen Chaos hinterlassen, wenn er gegangen ist", erinnerte sich einmal Red-Bull-Teamchef Christian Horner.
2010, 2012 und 2013 wurde Alonso mit Ferrari Vize-Weltmeister. 2015 verließ er die Scuderia, Sebastian Vettel ersetzte ihn in Maranello. Weltmeister in Rot wurden beide nicht. Mit seinem Wechsel zum damals hinterherfahrenden McLaren-Team wurde der Mann aus Oviedo endgültig zum Dauer-Lamentierer - entweder beklagte er sich über die Formel 1 an sich oder sein zu langsames Auto. Hohen Unterhaltungswert hatten die Klagen jedoch gleichwohl.
Bei Renault würde Alonso nur zu gerne an alte Zeiten anknüpfen. Allerdings hat sich das Team zuletzt nicht nach vorne entwickelt. Anstatt 2019 Mercedes, Ferrari und Red Bull anzugreifen, fielen die Franzosen in der Konstrukteurswertung sogar noch hinter McLaren auf Position fünf zurück. Auf Alonso wartet viel Arbeit.