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Eklat um Skandal-Video von Salomon Kalou: Hertha suspendiert Spieler


Stürmer teilt brisantes Video
Corona-Regeln ignoriert – Hertha suspendiert Salomon Kalou

Von t-online, dsl

Aktualisiert am 05.05.2020Lesedauer: 3 Min.
Salomon Kalou: Der Stürmer filmte in einem Livevideo Corona-Vergehen und diskutiert mit Mitspielern den Gehaltsverzicht.Vergrößern des Bildes
Salomon Kalou: Der Stürmer filmte in einem Livevideo Corona-Vergehen und diskutiert mit Mitspielern den Gehaltsverzicht. (Quelle: Bernd König/Archivbild/imago-images-bilder)

Salomon Kalou dokumentiert in einem Live-Video mehrere Vergehen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen bei Hertha BSC. Er begrüßt Kollegen mit Handschlag, platzt in einen Corona-Test rein. Der Verein reagiert hart.

Salomon Kalou hat mit einem unvorsichtigen Live-Video mehrere Corona-Vergehen beim Bundesligisten Hertha BSC sichtbar gemacht – und muss dafür nun drastische Konsequenzen hinnehmen. Der ivorische Stürmer filmte sich bei Facebook auf dem Weg zum Training. In den Räumlichkeiten des Hauptstadtklubs angekommen, begrüßt Kalou mehrere Spielerkollegen und Mitarbeiter mit Handschlag. Der Verein reagierte kurze Zeit später und suspendierte Kalou mit sofortiger Wirkung.

Die Aufreger-Szenen sehen Sie oben im Video oder hier.

In der Umkleidekabine zeigt Kalou seine in einem Umschlag befindliche Gehaltsabrechung. Ein von der Kamera nicht eingefangener Spieler sagt, er solle die Abrechnung lieber überprüfen, es seien Unstimmigkeiten bei den Gehaltskürzungen der Profis aufgekommen. So seien bei Spielern wohl mehr als die vereinbarten 15 Prozent einbehalten worden. Darauf meldet sich Kalous Sitznachbar Vedad Ibisevic zu Wort und sagt: "15? Mir wurden nur elf Prozent abgezogen." Daraufhin entwickelt sich eine lebendige Diskussion unter den Spielern, ob der Verein sie "verarschen" wolle. Eine mögliche Erklärung für Ibisevics geringere Gehaltskürzung könnte darin liegen, dass der Bosnier im Gegensatz zu Kollegen wie Salomon Kalou Familienvater ist.

Kalou verlässt anschließend die Kabine, um sich eines Corona-Tests zu unterziehen. In einem Nebenraum macht ein Hertha-Mitarbeiter gerade bei Verteidiger Jordan Torunarigha einen Abstrich und bemerkt, dass Kalou die Szene mit dem Handy filmt. Die Aufforderung "Sala, bitte, lösch das jetzt!" quittiert der Offensivspieler nur mit einem Lachen. Auch nachdem Kalou darauf hingewiesen wird, dass es durch das Video zu Problemen kommen könne, da es beweist, dass sich mehr als zwei Personen in dem Raum aufhalten, beendet der frühere Chelsea-Star den Livestream nicht. So dürfen die Zuschauer noch erfahren, dass Hertha sich bis zum morgigen Dienstag die Testergebnisse erhofft, um bei negativen Befunden am selben Tag wieder ins reguläre Mannschaftstraining einsteigen zu können.

Preetz: "Nicht nur Hertha BSC großen Schaden zugefügt"

Hertha-Manager Michael Preetz reagierte sauer. Kalou habe "nicht nur Hertha BSC einen großen Schaden zugefügt, sondern vor allem in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion über die Wiederaufnahme des Spielbetriebs und die Rolle des Profifußballs den Eindruck erweckt, dass einzelne Spieler das Thema Corona nicht ernst nehmen", sagte er.

Die harte Reaktion war in dieser Gemengelage dann wohl alternativlos. Zwar handele es sich bei Kalou um einen "gleichermaßen verdienten wie erfahrenen Spieler. Das Ausmaß des Fehlverhaltens erfordert jedoch konsequentes Handeln." Der Verein stellte zudem klar, dass er alle Beteiligten intensiv auf die Hygiene- und Abstandsregeln hingewiesen habe und auf deren konsequente Einhaltung achte.

DFL zeigte sich fassungslos

Schon vor der Hertha hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) reagiert. "Die Bilder von Salomon Kalou aus der Kabine von Hertha BSC sind absolut inakzeptabel", hieß es in einer Mitteilung. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kalous Livestream ist nicht der erste Aufreger in den vergangenen Tagen. Vor der wegweisenden Entscheidung der Politik am Mittwoch zur Zukunft der aktuell unterbrochenen Bundesliga-Saison waren zwei Spieler sowie ein Physiotherapeut des 1. FC Köln positiv auf Covid-19 getestet worden. Köln-Profi Birger Verstraete hatte sich in einem TV-Interview über die bizarren Umgang mit der Corona-Pandemie echauffiert und sich ernsthaft Sorgen um seine vorerkrankte Lebensgefährtin gemacht. Tags darauf entschuldigte sich der Belgier in einer Klub-Mitteilung für seine Aussagen und bedauerte, dass er nicht zuvor mit seinen Fragen und Sorgen auf das medizinische Personal des Vereins zugekommen sei.

Oben im Video sehen Sie Ausschnitte aus dem Livestream-Video von Salomon Kalou oder Sie klicken hier.

Verwendete Quellen
  • Live-Video von Salomon Kalou
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