Spektakuläres Derby Erster Sieg! Freiburg fertigt Hoffenheim ab
Ein putzmunterer SC Freiburg hat 1899 Hoffenheim die erste Saisonniederlage in der Bundesliga beigebracht und den ersten Sieg überschwänglich gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich bezwang im badischen Derby den etwas müden Tabellenzweiten am Sonntag mit 3:2 (2:1).
Dabei hatte der 19 Jahre alte Debütant Robin Hack die Gäste in Führung gebracht (14. Minute). Florian Niederlechner (15.) und Caglar Söyüncu (18.) drehten vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion die Partie, ehe Pascal Stenzel in der 87. Minute alles klar machte. Julian Schusters Eigentor in der Nachspielzeit (90.+2) half 1899 nicht mehr.
Der Sportclub erlebte bereits in der ersten Minute eine Schrecksekunde: Nach einem weiten Ball von Havard Nordveit war Hoffenheims Neuling Hack auf und davon, in letzter Sekunde stocherte Philipp Lienhart das Leder noch ins Toraus. Neben Hack stürmte wieder Nationalspieler Sandro Wagner, der beim 1:2 in der Europa League bei Ludogorez Rasgrad noch krank gefehlt hatte. Dafür fehlte Torjäger Mark Uth wegen Oberschenkel-Problemen.
Freiburg dreht Spiel in drei Minuten
Als Hack nach einem Wagner-Zuspiel zum zweiten Mal freie Bahn hatte, vollendete er eiskalt zum 1:0. Nur 72 Sekunden später schlug es auf der Gegenseite ein: Niederlechner düpierte die Gäste-Abwehr und den früheren Freiburger Torhüter Oliver Baumann nach einer Flanke von Christian Günter mit einem Flachschuss zum Ausgleich.
So unterhaltsam ging es weiter. Bis dato hatte Freiburg erst zwei Saisontore verbucht, jetzt trafen die aggressiven und angriffsfreudigen Breisgauer innerhalb von einer Viertelstunde zweimal. Nur drei Minuten nach dem Ausgleich köpfte Söyüncu nach einer Ecke zum 2:1 ein. Hoffenheim wirkte nach der Englischen Woche nicht nur in dieser Szene etwas schwerfällig.
Dramatik pur in der Schlussphase
Für Hack war seine Bundesliga-Premiere nach einem üblen Zusammenstoß mit TSG-Kapitän Kevin Vogt noch vor der Pause beendet: Benommen musste der Youngster vom Platz geführt werden. Vorsichtshalber wurde er zur Untersuchung in die Freiburger Uni-Klinik gebracht.
Dem Team von Chefcoach Julian Nagelsmann merkte man auch im zweiten Durchgang an, dass in der Schaltzentrale Kerem Demirbay und Nadiem Amiri verletzt fehlten. Der wirkungslose Lukas Rupp musste zur Pause raus. Die Hoffenheimer wirkten nun mit Florian Grillitsch im Mittelfeld etwas sortierter und zielstrebiger. So prüfte Philipp Ochs mit einem schönen Schuss SC-Keeper Alexander Schwolow (54.).
Mit der Hereinnahme von Super-Joker Nils Petersen reagierte Streich. Der Stürmer konnte seinen Bundesliga-Rekord von 20 Treffern als Einwechselspieler diesmal aber nicht ausbauen. Dafür erhöhte Stenzel noch auf 3:1, der Anschlusstreffer durch Schusters Eigentor kam für Hoffenheim zu spät. So sicherte sich Freiburg den ersten Sieg gegen den Landesrivalen seit September 2012 (5:3). Und Streich bleibt zu Hause gegen Hoffenheim ungeschlagen. Dass in der zweiten Halbzeit ein Stromausfall im ganzen Stadtteil unter anderem die Anzeigetafel und Lautsprecheranlage im Stadion lahm legte, störte den SC-Trainer an so einem Tag natürlich nicht.