Handball-WM Dänemark demontiert Frankreich und steht im Finale der Heim-WM
Dänemark setzt sich im Duell der Handball-Giganten gegen Frankreich durch und zieht ins WM-Endspiel in Herning ein. Dabei überragt besonders die Offensive.
Was für eine Handball-Gala! Co-Gastgeber Dänemark hat mit einem klaren Halbfinalsieg gegen Frankreich seine Ambitionen auf den ersten WM-Titel eindrucksvoll untermauert. Im Endspiel genießen die Dänen auch noch Heimrecht.
Hansen der überragende Akteur
Angeführt von einem überragenden Mikkel Hansen ist Dänemark ins Finale der Handball-Weltmeisterschaft gestürmt und träumt nun vor heimischer Kulisse vom ersten Gold-Coup. Der Olympiasieger besiegte am Freitag im Halbfinale vor 12.500 in Hamburg den sechsmaligen Weltmeister Frankreich mit 38:30 (21:15) und hat damit nach Bronze 2007 sowie Silber 2011 und 2013 seine vierte WM-Medaille sicher. Der Gegner im Endspiel am Sonntag in Herning wird im Anschluss zwischen Deutschland und Norwegen (ab 20.30 Uhr im Liveticker von t-online.de) ermittelt.
Der Co-Gastgeber der WM legte in seinem einzigen Turnier-Auswärtsspiel gleich gut los. Schon nach sieben Minuten führte das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen, der noch bis zum Sommer in einer Doppelfunktion zugleich Coach des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen ist, erstmals mit drei Toren.
Mahé bester Werfer der Franzosen
Angetrieben von Hansen, dem mit insgesamt 65 Treffern besten Schützen dieser WM, kontrollierten die Dänen die Partie. Der Rückraumspieler vom französischen Topklub Paris Saint-Germain setzte seine Mitspieler immer wieder gekonnt in Szene und erwies sich mit zwölf Toren auch selbst als äußerst treffsicher.
Dem hatten die Franzosen kaum etwas entgegenzusetzen. Aus dem Rückraum kam zu wenig Druck, lediglich Kentin Mahé strahlte Gefahr aus und war mit acht Toren einziger Unruheherd. Der langjährige Bundesligaprofi, der unter anderen für den HSV Hamburg und die SG Flensburg-Handewitt spielte, konnte allein aber wenig ausrichten.
Karabatic kann kaum Akzente setzen
In der 20. Minute lag Dänemark beim 13:8 mit fünf Toren vorn. Das lag auch daran, dass die Franzosen aufgrund vieler Zeitstrafen oft in Unterzahl agieren mussten und Torwart Vincent Gerard zudem keinen Ball zu fassen bekam. Schon vor der Pause reagierte Trainer Didier Dinart und schickte Cyril Dumoulin zwischen die Pfosten.
Auch die Dänen wechselten den Torhüter – für den schwachen Kieler Niklas Landin kam Jannick Green vom SC Magdeburg, der sich mit einer Glanztat gleich gut einführte und im weiteren Spielverlauf mit zahlreichen Paraden brillierte. So ging der Olympiasieger von 2016, der gegen Frankreich im Finale von Rio mit 28:26 triumphiert hatte, mit einem komfortablen Sechs-Tore-Polster in die Kabine.
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Wer eine Aufholjagd der Franzosen nach dem Wechsel erwartete, sah sich getäuscht. Auch die Hereinnahme von Superstar Nikola Karabatic, der nach einer Fußoperation im vergangenen Oktober nicht die gewohnten Akzente setzen konnte, brachte nichts. Vielmehr zog Dänemark immer weiter davon und hatte die Partie beim 30:20 (44.) vorzeitig entschieden.
- Nachrichtenagentur dpa