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Terminstreit bei Handball-Bundesliga: "Das ist eine Verarschung"


Terminstreit beim Handball
Zwei Spiele an einem Tag: "Das ist eine Verarschung"

Von dpa
Aktualisiert am 09.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Oliver Roggisch: Der Sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen ist empört über das Termin-Chaos.Vergrößern des Bildes
Oliver Roggisch: Der Sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen ist empört über das Termin-Chaos. (Quelle: Christian Schroedter/imago-images-bilder)

Die Rhein-Neckar Löwen werden zum Leidtragenden des Streits zwischen Handball-Bundesliga und dem europäischen Verband. Ihr Spielplan ist unmöglich.

Andy Schmid ließ seinem Frust über den Eklat im Terminstreit zwischen der Handball-Bundesliga und dem Europa-Verband EHF freien Lauf. "Das ist eine Verarschung. So wird unser Sport kaputt gemacht", schimpfte der Regisseur des deutschen Meisters Rhein-Neckar Löwen nach dem souveränen 31:20-Sieg im Bundesligaspiel gegen Frisch Auf Göppingen am Donnerstagabend. "Für uns als Spieler ist das nur traurig, wenn die Funktionäre das nicht hinkriegen."

Zweite Mannschaft spielt jetzt Champions League

Seit Monaten tobt ein Streit zwischen der Handball-Bundesliga (HBL) und der Europäischen Handball-Föderation (EHF) um die Terminierung von Spielen mit deutscher Beteiligung in der Champions League. Nun ist es zum großen Knall gekommen – und die Leidtragenden sind die Löwen, die am 24. März sowohl in der Königsklasse bei Vive Kielce als auch in der Bundesliga beim THW Kiel antreten müssen. Weil dies schon aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten gar nicht möglich ist, schickt der Meister seine zweite Mannschaft zum Achtelfinal-Hinspiel nach Polen.

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"Das ist für manche vielleicht nicht nachvollziehbar. Wir glauben aber, dass die Sponsoren, die Fans und die Mannschaft hinter der Entscheidung stehen", sagte Teammanager Oliver Roggisch. "Wir haben lange vieles mit uns machen lassen. Irgendwann mussten wir ein Zeichen setzen. Jetzt war ein Punkt erreicht, auch mal Nein zu sagen."

Bundesliga will lukrative Duelle live in der ARD

Gute Argumente im Terminstreit haben beide Seiten, die sich aber längst fast unversöhnlich gegenüberstehen. Die Bundesliga verweist auf den neuen und lukrativen TV-Vertrag, der zwei Live-Spiele in der ARD beinhaltet. Das Top-Duell Kiel gegen Löwen am 24. März garantiert eine enorme Reichweite im Kampf um Popularität und Sponsoren – zumal die Fußball-Bundesliga da pausiert.

In vielen europäischen Ländern gilt dagegen die Champions League als TV-Premiumprodukt, weshalb die Vereine ihre Heimspiele immer am Wochenende austragen wollen.

Kompromiss abgelehnt

Die Probleme sind nicht neu, denn bereits im November vergangenen Jahres gab es eine Terminkollision. Damals mussten die Rhein-Neckar Löwen innerhalb von 25 Stunden erst das TV-Spiel in der Bundesliga beim SC DHfK Leipzig und dann das Gruppenspiel in der Königsklasse beim FC Barcelona bestreiten. "Das war schon ein ganz dickes Brett", sagte Roggisch. "Jeder hat gedacht, dass so etwas im Handball nicht noch einmal vorkommt. Unfassbar, dass jetzt wieder eine solche Situation eingetreten ist."

Dabei hätten es die Mannheimer sogar in Kauf genommen, einen Tag nach dem Spiel in Kiel in Kielce anzutreten. "Das wäre die beste sportliche Lösung gewesen", sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. Warum die EHF auf diesen Vorschlag nicht einging und stattdessen einen vom deutschen Meister abgelehnten Tausch des Heimrechts forderte, bleibt ihr Geheimnis. "Wir hätten sehr gerne beide Partien gespielt", sagte Jacobsen. "Aber wir können nicht zaubern."

Verwendete Quellen
  • dpa
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