Handball-Krimi in Paris Norwegen folgt Frankreich ins WM-Finale
Nach einem Handball-Krimi ist Norwegen zum ersten Mal ins Finale der Handball-Weltmeisterschaft gestürmt. Der EM-Vierte setzte sich im Halbfinale gegen Kroatien mit 28:25 (22:22, 12:10) nach Verlängerung durch und fordert am Sonntag (17.30 Uhr) Gastgeber Frankreich im Showdown um den Titel.
Beste Werfer für die Skandinavier waren in Paris Bjarte Myrhol mit sechs Toren und Kristian Björnsen (5) vom Bundesligisten HSG Wetzlar.
Beim EM-Dritten Kroatien wurde der beste Schütze Zlatko Horvat (6) zur tragischen Figur, als er in der letzten Sekunde der regulären Spielzeit mit einem Siebenmeter an Norwegens Torwart Torbjorn Bergerud scheiterte und somit den Sieg vergab.
Taktischer Schachzug der Kroaten geht am Ende nicht auf
Schon im Vorjahr hatten sich beide Teams bei der EM im Spiel um Platz 3 gegenüber gestanden, damals siegte Kroatien deutlich (31:24). Die Neuauflage verlief wesentlich ausgeglichener und spannender. Zwar kamen die Norweger nur schleppend in Gang und erst nach acht Minuten zum ersten Tor. Doch beim 6:6 war das Team von Trainer Christian Berge im Spiel und zur Pause mit zwei Treffern vorn.
Nach dem Wechsel brachte ein taktischer Schachzug von Kroatiens Trainer Zeljko Babic zunächst die Wende. Er nahm im Angriff regelmäßig seinen Keeper heraus und brachte dafür einen siebten Feldspieler. Diese Überzahl nutzte der Weltmeister von 2003 clever aus und ging beim 16:15 erstmals wieder in Führung. Doch am Ende reichte es für den kommenden EM-Gastgeber, der in der Vorrunde gegen Deutschland klar verloren hatte, nicht zum fünften Finaleinzug.