Handball-WM 2017 nicht im TV? DHB-Vize Hanning nimmt ARD und ZDF in die Pflicht
Die spektakulären Auftritte der Handball-Nationalmannschaft bei der EM in Polen haben in Deutschland einen neuen Boom vor den TV-Geräten entfacht - erweist sich aber für ARD und ZDF als Erfolgsstory auf wackeligen Beinen.
Mit dem Rückenwind des unerwarteten DHB-Erfolges nimmt der Deutsche Handball Bund (DHB) nun die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in die Pflicht, die WM 2017 in Frankreich ebenfalls zu übertragen - um schwarze Bildschirme bei deutschen Handball-Fans zu verhindern.
Hanning: "Sendeverpflichtung für ARD und ZDF"
"ARD und ZDF haben eine Sendeverpflichtung", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning dem Kölner "Stadt-Anzeiger" und ergänzte: "Wir hatten vollstes Verständnis, dass sie die WM 2015 nicht übertragen haben. Aber jetzt ist noch ein Jahr Zeit, da muss man eine Lösung finden."
Nach derzeitigem Stand wird die WM im kommenden Jahr nicht im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein. Wie schon bei der WM 2015 in Katar erlaubt Rechte-Inhaber "beIN Sports", eine Tochtergesellschaft von "Al Jazeera", keine Übertragung auf unverschlüsselten Satellitensendern.
"beIN Sports besteht darauf, dass die Rechte nicht an Sender vergeben werden, die ohne Verschlüsselung über Satellit empfangbar sind. Wir müssen also 18,4 Millionen Haushalte in Deutschland ausschließen, die das TV-Signal über Satellit empfangen. Das ist keine Option", erklärte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky im Interview des "RedaktionsNetzwerks Deutschland".
Mehr als 5,6 Millionen sehen Halbfinaleinzug
Bei der EM in Polen, die von ARD und ZDF übertragen wird, spielt Deutschland regelmäßig vor einem Millionenpublikum. Mehr als 5,6 Millionen Zuschauer sahen etwa den Sieg gegen Dänemark.