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Transfers des FC Bayern: Das wird sich bald bitter rächen


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Transferaktivitäten des FC Bayern
Das wird sich bitter rächen


Aktualisiert am 03.09.2024Lesedauer: 1 Min.
Kingsley Coman und Leon Goretzka: Beide Spieler bleiben beim FC Bayern.Vergrößern des Bildes
Kingsley Coman und Leon Goretzka: Beide Spieler bleiben beim FC Bayern. (Quelle: Imago/Jan Huebner)
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Der Rekordmeister erlebte keinen einfachen Transfersommer. Trotzdem ist die Mannschaft unter ihrem neuen Trainer Vincent Kompany gut in die Saison gestartet. Haben die Bayern-Bosse alles richtig gemacht?

Drei Spiele, drei Siege. Erst der 4:0-DFB-Pokal-Sieg in Ulm, dann der Erfolg in Wolfsburg (3:2) und nun die drei Punkte gegen Freiburg (2:0). Der FC Bayern ist unter dem neuen Cheftrainer Vincent Kompany auf Kurs. All die Kritik und Hektik der vergangenen Tage, auch als das Transferfenster noch offen war, perlten an den Verantwortlichen und Spielern ab. Keine Spur von Anspannung, und das, obwohl bis zuletzt noch so viel Bewegung im Kader war – und einige Entscheidungen durchaus für miese Stimmung hätten sorgen können.

Leon Goretzka wurde Sportvorstand Max Eberl nicht los, der Ex-Nationalspieler blieb trotz seiner Ausbootung beim FC Bayern. Auch Kingsley Coman bleibt in München, obwohl er kurz vor einem Wechsel nach Saudi-Arabien stand. Beides Topverdiener, die den Bayern nun auf der Tasche liegen.

Leverkusens Jonathan Tah hingegen kommt nicht nach München, obwohl der FC Bayern ihn für die Defensive gut hätte brauchen können. Immerhin gab der Rekordmeister mit Matthijs de Ligt einen der besten Verteidiger an Manchester United ab. Trotzdem sagte Eberl vor der Partie gegen Freiburg: "Wir sind extrem glücklich mit dem Kader, den wir haben."

Haben die Bayern in diesem Transfersommer etwa doch alles richtig gemacht?

Pro
Philipp Michaelis
Philipp MichaelisBereichsleiter Aktuelles

Ja, das ist eine Super-Truppe

Echt jetzt? Fangen wir wirklich mit diesem Unsinn an?

Gut, ein 3:2 bei biederen Wolfsburgern und ein 2:0 gegen brave Freiburger, das riecht nicht nach einem "Finalsieg dahoam" in der Champions League. Und der ist es, den sich die Bayern (Stichwort Traumabewältigung) wie deppert wünschen. Aber wollen wir wirklich eine Bayern-Krise hochjazzen? Eine verfehlte Transferpolitik an der Säbener Straße bejammern?

Mal ehrlich: Das ist eine Super-Truppe, die die Bayern da aufbieten. Im Tor steht mit Manuel Neuer der beste Torwart aller Zeiten auf seiner letzten großen Mission. Im Sturm will mit Harry Kane einer der besten Stürmer unserer Zeit seinen ersten großen Titel. Joshua Kimmich will zeigen, dass er eine der Fußball-Führungspersönlichkeiten unseres Landes sein kann.

Drumherum: Edelpersonal unterschiedlicher Reifegrade wie Serge Gnabry, Alex Pavlović, Michael Olise, Thomas Müller und Dayot Upamecano. Wen um Gerd Müllers willen hätte Max Eberl denn holen sollen? Wer um Miro Kloses willen wäre verfügbar gewesen?

Jonathan Tah hätte keinen Unterschied gemacht. Die Dynamik von Leon Goretzka wird sich noch als wertvoll erweisen. Kingsley Coman ist einer der besten Außenstürmer Europas.

Ob die Bayern in dieser Saison unter Trainer Vincent Kompany erfolgreich sein werden, entscheidet sich nicht im August. Das Potenzial, um europäische Titel zu spielen, ist da. Wer jetzt schon den Stab über diesen Bayern-Kader brechen will, der hat nicht verstanden, wie der Fußball tickt.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, die Transferpolitik in diesem Sommer ist schwach

Die Transferpolitik des FC Bayern ist schwach – und das wird sich schon bald bitter rächen. Die aktuelle Siegesserie darf nicht über strukturelle Probleme im Kader hinwegtäuschen, die bei der nächsten Verletzungswelle oder gegen stärkere Gegner schmerzhaft spürbar werden könnten.

Zunächst ist da die Personalie Leon Goretzka. Sein Verbleib ist ein klares Zeichen dafür, dass der FC Bayern nicht konsequent genug gehandelt hat. Seine Ausbootung zeigt, dass er vom Trainer offenbar nicht mehr gebraucht wird, doch er bleibt im Kader – ein Spieler, dessen Form seit Monaten zu wünschen übrig lässt und der zu den Großverdienern gehört. Das Festhalten an Goretzka blockiert weitere Verpflichtungen.

Zudem hätten die Bayern-Bosse alles dafür tun müssen, um auch Kingsley Coman loszuwerden. Angeblich wollte ein Klub aus Saudi-Arabien 40 Millionen Euro für ihn zahlen, am Ende war wohl Coman selbst nicht überzeugt vom Transfer. Bayern hätte aber darauf drängen müssen. In Anbetracht seines Verletzungsrisikos wäre ein Verkauf sinnvoll gewesen, um Kapital für dringend benötigte Verstärkungen in anderen Mannschaftsteilen zu schaffen.

Und damit zum vielleicht größten Fehler: die verpasste Chance, Jonathan Tah von Bayer Leverkusen zu verpflichten. Der Abgang von Matthijs de Ligt hat eine große Lücke in die Defensive gerissen, die Tah mit seiner Qualität hätte füllen können. Diese Lücke wird sich vor allem in der Champions League gegen hochkarätige Gegner zeigen – und könnte den Bayern sehr wehtun. Der Sommer verlief nicht gut für Bayern und einige Entscheidungen sind viel zu kurz gedacht.

 
 
 
 
 
 
 

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