Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Flick vor der Kadernominierung Jetzt wird es richtig peinlich
Er trifft und trifft und trifft. Niclas Füllkrug führt die Torschützenliste in der Bundesliga an. Selbst der Bundestrainer denkt nun laut über eine WM-Nominierung des Werder-Stürmers nach.
Mit acht Toren in neun Spielen steht Niclas Füllkrug aktuell an der Tabellenspitze der Bundesliga-Torjägerliste. Noch vor internationalen Topspielern wie Bayern-Neuzugang Sadio Mané und Leipzigs Christopher Nkunku. Auch am Freitag schoss Füllkrug Werder Bremen bei der TSG Hoffenheim mit einem späten Treffer zum 2:1-Sieg.
Der 29-Jährige ist in absoluter Topform. Und selbst Bundestrainer Hansi Flick hält eine WM-Nominierung des Stürmers inzwischen für möglich. Vor dem Topspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München sagte der Bundestrainer bei Sky: "Ja, er ist ein Kandidat. Er bringt eine gewisse Qualität mit, die wir so in der Form nicht haben."
Füllkrug ist wohl der einzige deutsche Stürmer, der momentan überzeugen kann. Und bis zum Turnierstart in Katar sind es nur noch knapp anderthalb Monate. Was zur Frage führt:
Sollte der Bundestrainer Niclas Füllkrug mit zur WM nehmen?
Ja, jede Mannschaft braucht einen echten Mittelstürmer
Niclas Füllkrug hat in neun Bundesliga-Spielen achtmal getroffen und steht damit an der Spitze der Bundesliga-Torjägerliste. Seine Treffer erzielte er nicht etwa für ein Spitzenteam wie Bayern, Dortmund oder Leipzig, sondern für den Aufsteiger aus Bremen. Eine Mannschaft, die eigentlich gegen den Abstieg spielt. Deshalb ist seine aktuelle Leistung gleich doppelt hoch zu bewerten.
Wer sich fragt, weshalb der 29-Jährige erst jetzt auf einmal so gut spielt: Füllkrug erlebt endlich eine längere Phase ohne Verletzungspause. Zuvor kämpfte er monatelange mit Knorpelschäden, riss sich das Kreuzband und musste sich immer wieder herankämpfen. Jetzt ist er da. Und wir sollten dankbar dafür sein.
Denn jede Mannschaft braucht einen echten Mittelstürmer in Topform, um erfolgreich zu sein – so auch das deutsche Nationalteam. Die WM beginnt bald, Timo Werner, Thomas Müller und Lukas Nmecha schwächeln. Aber Flick hat die Lösung: Füllkrug. Und der Bundestrainer hat selbst gesagt, dass er die Qualität hat, die seiner Mannschaft aktuell fehlt. Er ist wuchtig, kraftvoll und hat den Torriecher.
Für die WM hat Flick 26 Kaderplätze zu vergeben. Ganz sicher: Einen davon reserviert er für den besten deutschen "Knipser". Und das ist Füllkrug.
Nein, Füllkrug fehlt das Format für eine WM
Füllkrug führt die Torjägerliste in der Bundesliga an, hat schon acht Tore in neun Spielen erzielt und ist in der Form seines Lebens. Das spricht für Füllkrug. Allerdings auch gegen die Bundesliga – weil es nach den Abgängen von Lewandowski und Haaland keine Weltklasse-Torjäger mehr gibt.
Muss Füllkrug nun mit zur WM? Auf keinen Fall.
Der Werder-Stürmer hat einfach nicht das Format, wie ein Blick in seine Statistik verrät. Drei seiner acht Tore waren Elfmeter, nur 50 Prozent seiner Schüsse gehen wirklich aufs Tor, seine Passquote ist mit nur 60 Prozent selbst für einen Stürmer mies.
Deutschland braucht Angreifer mit internationaler Klasse, besonderen Fähigkeiten oder herausragendem Talent. Füllkrug dagegen ist ein mittelmäßiger. Sein Marktwert liegt nur bei vier Millionen Euro. Logisch, er ist schon 29 Jahre alt, hat noch kein einziges Europacup-Spiel absolviert und ist im Gegensatz dazu stets zwischen erster und zweiter Liga gependelt.
Füllkrug ist in der Kategorie Simon Terrodde, Philipp Hofmann, Steffen Tigges einzuordnen. Deutschland braucht die Kategorie Leroy Sané, Serge Gnabry, Thomas Müller, Timo Werner, Karim Adeyemi. Auch wenn der Nationalelf ein klassischer Mittelstürmer fehlt: Es gibt mindestens zehn Stürmer, die besser sind als Füllkrug.
Flick hat schon genug Spieler nominiert, die im Nationalteam nichts zu suchen haben. Mit der Nominierung von Füllkrug wird es dann richtig peinlich.
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