Fußball-WM-Qualifikation Venezuela wirft Peru "Entführung" seiner Nationalelf vor
Das WM-Qualifikationsspiel zwischen Peru und Venezuela führt zu einem diplomatischen Zwist. Worte wie Entführung, Rassismus, Gewalt und Aggression fallen in gegenseitigen Beschuldigungen.
Das WM-Qualifikationsspiel zwischen Peru und Venezuela (1:1) hat zu einem diplomatischen Zwist beider südamerikanischen Länder geführt. Der venezolanische Außenminister Yván Gil warf den peruanischen Behörden vor, den Rückflug der Fußball-Nationalmannschaft seines Landes aus der Hauptstadt Lima um Stunden verzögert zu haben, weil sie das Betanken der Maschine untersagt hätten.
Venezuela steht in der südamerikanischen Qualifikation nach der Partie auf dem vierten Platz und hofft auf seine erste WM-Teilnahme. Peru ist abgeschlagen Zehnter.
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Dies sei eine "rachsüchtige Entführung" des venezolanischen Teams seitens der peruanischen Regierung, schrieb Gil auf der Plattform X. Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hielt der peruanischen Seite seinerseits "Rassismus, Gewalt und Aggression" gegen die Nationalmannschaft seines Landes als Reaktion auf deren gutes Spiel vor.
Peru dementiert
Das peruanische Außenministerium wies die Vorwürfe zurück und bedauerte die Situation. Dass das Flugzeug zunächst nicht betankt worden sei, habe nichts mit einer politischen Entscheidung zu tun. Vielmehr habe die Maschine Lieferbeschränkungen von privater Seite unterlegen. Aus Solidarität und Kooperation sei das Flugzeug später dann doch betankt worden und die Mannschaft nach Venezuela zurückgekehrt.
Zuvor hatte der venezolanische Fußballverband (FVF) den peruanischen Behörden bereits Diskriminierung von eigenen Spielern und Fans vorgeworfen. So seien venezolanische Anhänger beim Einlass ins Stadion von der Polizei unverhältnismäßig streng kontrolliert und schlecht behandelt worden.
Sicherheitskräfte hätten im Stadion zudem einen Spieler der "Vinotinto" angegriffen, als dieser Fans sein Trikot habe schenken wollen. Viele der Millionen Venezolaner, die das Land wegen der dortigen wirtschaftlichen und politischen Krise verlassen haben, leben mittlerweile in Peru, oftmals irregulär. Die Beziehungen beider Andenländer sind angespannt.
- Nachrichtenagentur dpa