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WM 2022: Kroatien schaltet Japan im Elfmeterschießen aus


Vize-Weltmeister steht im Viertelfinale
Torwart hält drei Elfmeter – Kroatien wirft Japan raus

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 05.12.2022Lesedauer: 3 Min.
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Helden des Abends: Mario Pasalic (vorne), der den entscheidenden Elfmeter verwandelte, springt seinem Torhüter Dominik Livakovic in die Arme. (Quelle: IMAGO)

Nach Siegen über Deutschland und Spanien in der Gruppe hält Japan auch gegen Kroatien stark mit. Die Entscheidung musste die Elfmeter-Lotterie bringen.

Vize-Weltmeister Kroatien steht im Viertelfinale der WM in Katar. Das Team von Trainer Zlatko Dalic schlug am Dienstagnachmittag Deutschland-Schreck Japan mit 3:1 im Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden.

In einer unterhaltsamen Partie gingen zunächst die Japaner, die in der Gruppe das DFB-Team und Spanien geschlagen hatten, durch Maeda in Führung (44.). Ex-Dortmund- und Bayernprofi Ivan Perišić brachte Kroatien mit einem wuchtigen Kopfball aus zwölf Metern wieder zurück in Spiel (55.) – und auch in die Verlängerung. Denn trotz aussichtsreicher Chancen der Kroaten fielen bis zum Ende der regulären Spielzeit keine weiteren Treffer.

Die gab es auch in den 30 Minuten Extra-Spielzeit nicht mehr, sodass das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste. Hier war Kroatien das nervenstärkere Team, weil mit Minamino, Mitoma und Yoshida gleich drei Japaner an Kroatiens Torwart Livaković scheiterten. Auf kroatischer Seite scheiterte nur Livaja am Pfosten.

So lief das Spiel

Während Kroatien nach 1998 und 2018 auf die dritte Halbfinal-Teilnahme hoffen darf, ist das turbulente Turnier der Japaner um Frankfurts Daichi Kamada vorbei. Der Favoritenschreck, der in der Vorrunde Deutschland und Spanien besiegt sowie die DFB-Elf auch aus dem Turnier geworfen hatte, konnte vor 42.523 Zuschauern seine Halbzeitführung nicht über die Runden bringen. Für einen nächsten Coup reichte es diesmal nicht.

Für die in der Heimat ausgelassen gefeierten Japaner war es ein hochemotionales Spiel. Trainer Hajime Moriyasu war angesichts der großen Chance auf die erstmalige Teilnahme an einem WM-Viertelfinale schon bei der Hymne den Tränen nahe. Zuvor hatte er entscheiden müssen, ob er Joker Ritsu Doan erneut von der Bank bringt wie bei den furiosen 2:1-Siegen über Spanien und Deutschland. Oder als Startelfspieler wie beim 0:1 gegen Außenseiter Costa Rica. Doan begann als einer von vier Bundesliga-Profis neben Kapitän Maya Yoshida (Schalke), Wataru Endo (Stuttgart) und Kamada.

Die Anfangsphase gehörte eher den Asiaten, die extrem aggressiv attackierten und selbst Kroatien-Keeper Dominik Livaković massiv unter Druck setzten. Ein Kopfball von Shogo Taniguchi (3.) sowie ein Versuch des herein rutschenden Maeda (12.) gingen nur knapp am Tor des WM-Zweiten von 2018 vorbei. Doch Modrić und Co. setzten selbst Akzente. In der Anfangsphase verpasste es Perišić, einen schweren Fehler von Japans Takehiro Tomiyasu zu nutzen. Perišić lief von links alleine aufs Tor zu, scheiterte aber an Shuichi Gonda.

Mit zunehmender Spieldauer wurden die Kroaten stärker. Angeführt von Modrić, der auch mit einem seiner gefürchteten Außenristpässe agierte, ergaben sich Torchancen, doch die Angriffsreihe um den neu in die Startelf gekommenen Bruno Petkovic agierte zu unpräzise und vor dem Tor nicht konsequent genug.

Das galt lange auch für Japan, als Kamada nach schönem Steilpass von Endo zunächst noch einen Haken schlug, dann aber zu hektisch abschloss und verzog. Das Führungstor für die "Samurai Blue" fiel dann kurz vor der Pause: Freiburgs Doan schlug von rechts eine Flanke, die Yoshida am zweiten Pfosten in die Mitte prallen ließ. Dort stand Maeda und nutzte die kurze Verwirrung in Kroatiens Abwehr um Maskenmann Josko Gvardiol, um eiskalt zu vollenden.

Perišić und Modrić vorzeitig ausgewechselt

Kroatien musste wie beim 4:1 gegen Kanada einen Rückstand drehen. Doch nach der Pause kam zunächst wieder Japan: Ein Schuss von Kamada nach gerade mal 30 Sekunden zog knapp über das Tor. Die lange Zeit harmlosen Kroaten schlugen plötzlich aus dem Nichts zu. Eine Flanke des aufgerückten Dejan Lovren köpfte Perišić wuchtig ins lange Eck, Gonda war chancenlos. Direkt im Gegenzug parierte Livaković einen sehenswerten Schuss des Stuttgarters Endo. Die Partie wurde nun immer turbulenter, Gonda wehrte einen Volley von Modrić glänzend ab (63.).

Zum Ende der regulären Spielzeit riskierten beide Teams nicht mehr viel, auch in der Verlängerung war die Torabsicherung zunächst das oberste Ziel. In der 98. Minute wurde Modrić, der viel investiert hatte, ausgewechselt. Wenig später verließ auch Perišić den Platz. Japan griff nochmal an, doch einen unplatzierten Schuss von Kaoru Mitoma konnte Livaković gerade so abwehren.

In der Runde der letzten Acht geht es für Kroatien am Freitag (16.00 Uhr im Liveticker bei t-online) nun entweder gegen Außenseiter Südkorea oder Rekordweltmeister Brasilien.

Verwendete Quellen
  • Übertragung bei Magenta TV
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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