Hartes Vorgehen So stoppten Sicherheitskräfte den WM-Flitzer
Ungewöhnlicher Protest bei der WM: Ein Flitzer schaffte es mit einer Regenbogenfahne aufs Feld. Er hatte aber noch weitere Botschaften dabei.
Der Flitzer-Eklat von Lusail wirbelte die WM-Vorrundenpartie Portugal gegen Uruguay gehörig durcheinander. Auf dem Superman-T-Shirt des Mannes, der sich offenbar unbemerkt von den Sicherheitskräften auf den Rasen geschlichen hatte, waren gut sichtbar politische Botschaften zu lesen. Zudem hielt der Mann eine Regenbohnenfahne in der Hand. Damit lief er über den Platz. Die Spieler beider Mannschaften schauten ihm verdutzt hinterher.
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Wesentlich grimmiger war dagegen der Blick der düpierten Security-Mitarbeiter, die am Spielfeldrand eingesetzt worden waren. Sie hatten nun alle Hände voll damit zu tun, den Protest-Fan wieder einzufangen. Zunächst entwischte er einem von ihnen, er setzte seinen wilden Lauf fort, wurde dann aber von einem weiteren Sicherheitsmann mit einem harten Bodycheck gestoppt. Weitere Security-Männer kamen hinzu und führten den Flitzer schließlich vom Feld.
Im internationalen TV-Bild, das die Fifa mitproduziert, war der Vorfall nicht zu sehen. Dafür zeigen diverse Handy-Mitschnitte im Internet den gesamten Vorfall.
Verheerende Reaktionen
Den WM-Organisatoren dürfte der Zwischenfall nicht nur aus Sicherheitsaspekten Sorgen bereiten (Wie konnte es sein, dass der Zuschauer unbemerkt aufs Feld kam?). Noch verheerender könnte nun aber die Reaktion der Weltöffentlichkeit ausfallen. Bereits unmittelbar nach dem Zwischenfall reagierten die Kommentatoren in den sozialen Netzwerken mit reichlich Häme für den Wüstenstaat.
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In seinen Botschaften, die der Flitzer auf seinem T-Shirt trug, forderte er Solidarität mit der Ukraine und mit den Demonstranten im Iran ein. Mit der Regenbogenfahne setzte er ein Zeichen gegen Homophobie und für Menschenrechte. Dieses Zeichen hatte die Fifa, wohl getrieben von den katarischen WM-Organisatoren, bislang stets zu unterbinden versucht.
Zuletzt hatte das Verbot der bunten "One Love"-Binde durch den Weltverband FIFA für Diskussionen gesorgt. Unter anderem Deutschlands Kapitän Manuel Neuer wollte die Binde tragen, um für Solidarität und Vielfalt zu werben. Die FIFA sprach ein Verbot aus und drohte mit Strafen. Katar wird wegen fehlender Rechte für Frauen und Personen der LGBTQ-Gemeinschaft kritisiert.
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