Bei deutschem WM-Auftakt Bundesinnenministerin Nancy Faeser trägt "One Love"-Armbinde
Die bisherige Fußball-WM wurde auch von Diskussionen über das Tragen der Armbinde überschattet. Nun hat die SPD-Politikerin in Doha ein Zeichen gesetzt.
Klares Signal von Bundesinnenministerin Nancy Faeser in den Diskussionen um das Tragen der "One Love"-Armbinde bei der Fußball-WM in Katar: Die SPD-Politikerin trug beim deutschen WM-Auftakt gegen Japan auf der Tribüne neben DFB-Präsident Bernd Neuendorf selbst das Armband.
Die Fifa hatte der deutschen Mannschaft und sechs weiteren Mannschaften zuvor das Tragen der Binde untersagt. Die DFB-Elf protestierte dagegen mit einer Geste bei der Vorstellung der Mannschaften (mehr dazu lesen Sie hier).
Faeser: Fifa-Verbot "großer Fehler"
Faeser hat bereits vor ihrem Besuch in Katar die Bedeutung der Menschenrechte hervorgehoben. "Ich komme, um die deutsche Mannschaft zu unterstützen, aber ich komme auch, um die Menschenrechte weiter zu thematisieren", sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch in Doha kurz vor dem ersten Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft.
"Und bei meinem heutigen Besuch standen die Frauenrechte im Vordergrund und stehen sie auch weiterhin", sagte Faeser nach einem Treffen mit der Vorsitzenden des Frauenfußballverbandes in Katar. Die auch für Sport zuständige Ministerin bekräftigte in diesem Zusammenhang ihre Kritik am Vorgehen der Fifa.
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Die Entscheidung, das Tragen der "One Love"-Binde zu verbieten, empfinde sie als "einen großen Fehler". Es sei nicht in Ordnung, wie die Verbände in diesem Fall unter Druck gesetzt würden. Es sei völlig unverständlich, dass die FIFA nicht wolle, "dass man offen für Toleranz, gegen Diskriminierung eintritt", sagte Faeser.
"Das passt nicht mehr in unsere Zeit. Und es ist vor allen Dingen auch den Menschen gegenüber nicht angemessen." Eigentlich hatte der Kapitän der Nationalmannschaft, Torhüter Manuel Neuer, die Binde bei den Spielen tragen wollen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters