FIFA-Präsident bei G20-Gipfel Infantino schlägt Feuerpause in Ukraine während der WM vor
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat für die Zeit der Fußball-WM in Katar eine einmonatige Feuerpause im Krieg zwischen Russland und der Ukraine vorgeschlagen.
Bei einem Auftritt auf dem G20-Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auf Bali regte Infantino (52) an, dass von Beginn der Weltmeisterschaft am Sonntag bis zum Finale am 18. Dezember die Waffen schweigen. "Wir sind nicht naiv und denken, dass der Fußball die Probleme der Welt lösen kann", sagte der Chef des Fußball-Weltverbandes. Die WM könne aber "Anlass für eine positive Geste oder ein Zeichen" sein.
An die Teilnehmer des Gipfels - neben zahlreichen Staats- und Regierungschefs wie US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz auch der russische Außenminister Sergej Lawrow - appellierte er: "Sie sind die Führer der Welt. Sie haben die Möglichkeit, den Lauf der Geschichte zu beeinflussen." Infantino fügte hinzu: "Meine Bitte an sie alle ist, über eine zeitweilige einmonatige Feuerpause während der Dauer der WM nachzudenken. Oder zumindest an die Einführung von humanitären Korridoren oder irgendetwas anderem, das zur Wiederaufnahme von Dialog führt."
Mittagessen mit den G20-Ländern
Infantino nahm auf Einladung des Gastgeberlands Indonesien an einem Mittagessen der G20-Länder teil. Der FIFA-Chef erinnerte auch daran, dass Russland die WM 2018 ausrichtete und die Ukraine sich um das Turnier 2030 bewirbt. "Fußball vereint die Welt", sagte er. Insgesamt werde die WM von fünf Milliarden TV-Zuschauern verfolgt.
Bei dem G20-Gipfel auf der Ferieninsel Bali war auch IOC-Chef Thomas Bach vertreten. Er rief ebenfalls dazu auf, nach Möglichkeiten für einen Frieden zu suchen. In der olympischen Geschichte gibt es aus der Zeit der griechischen Antike auch die Tradition des "Olympischen Friedens". Das bedeutet, dass während der Olympischen Spiele eigentlich kein Krieg geführt werden soll. Gegen den "Olympischen Frieden" wurde aber immer wieder verstoßen.
- Nachrichtenagentur dpa