Vor Füllkrug-Berufung Werder-Spieler machen sich über BVB-WM-Fahrer lustig
Die Nominierung des DFB-Kaders für die WM hat bei den Betroffenen für unterschiedliche Reaktionen gesorgt – in Leipzig wurde gejubelt, bei Werder auch gelästert.
Mit tosendem Jubel feierte Niclas Füllkrug mit Mitspielern und Teambetreuern von Werder Bremen seine Nominierung für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Am Donnerstag gab Bundestrainer Hansi Flick den Kader bekannt und berücksichtigte den Angreifer, der bisher noch nie ein Länderspiel für die Herren-Nationalmannschaft bestritten hat.
Große Freude in Bremen
Dementsprechend groß war die Freude bei seinen Mitspielern Michael Zetterer und Leonardo Bittencourt, die den Moment der Bekanntgabe bei Instagram festhielten. Mitspieler und mehrere Betreuer sprangen Füllkrug dabei jubelnd in die Arme, beglückwünschten ihn und sangen "Füllkrug is on fire".
Was wohl eher nicht beabsichtigt war? Bevor Füllkrugs Name über den Bildschirm flimmerte, fällten die Bremer äußerst kritische Urteile über zwei weitere DFB-Stars. Genauer gesagt über Karim Adeyemi und Julian Brandt von Borussia Dortmund.
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Als deren Konterfeis auf dem Bildschirm zu sehen sind, hört man aus dem Hintergrund folgende Statements: "Willst du mich verarschen?" (bei Adeyemi) sowie "Alter, warum den?" (bei Brand) – ergänzt um ein völlig ungläubiges "Was?"
Von wem die Einwürfe genau kommen, ist schwer auszumachen. Dennoch wird sich Füllkrug von seinen beiden zukünftigen DFB-Kollegen wohl einige Fragen dazu anhören müssen. Wie die "Bild" berichtet, sollen sich neben Bittencourt, Zetterer und Füllkrug die Athletiktrainer Günther Stoxreiter und Henrik Frach im Raum befunden haben, dazu Ex-Nationalspieler Niklas Stark.
Kehls Verständnis
Bei BVB sieht man die Nominierungen der beiden Offensivspieler dagegen erwartungsgemäß äußerst positiv. Dergestalt äußerten sich Manager Sebastian Kehl und Trainer Edin Terzic auf der Spieltags-PK am Donnerstagnachmittag. Und auch Adeyemi selbst war bester Laune. Auf Instagram schrieb er von einem "unglaublichen Gefühl" und versprach, bei der WM alles zu geben.
Weniger begeistert war sein Teamkollege Mats Hummels. Der Routinier wurde etwas überraschend nicht berufen. Ebenfalls auf Instagram schrieb er von einer der "größten Enttäuschungen meiner Karriere". Dennoch wolle er dem DFB-Team aber die Daumen drücken (mehr zu Hummels' Reaktion lesen Sie hier).
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Bei den BVB-Verantwortlichen stieß Hummels Reaktion auf Verständnis. "Das ist natürlich sehr enttäuschend für Mats", sagte Kehl und fügte hinzu: "Dass die Entscheidung so ausgefallen ist, ist für Mats sicherlich sehr schwer zu akzeptieren." Dass Hummels die Entscheidung "sehr, sehr schwierig" aufgenommen habe, könne er nachvollziehen.
In eine ähnliche Kerbe schlug Trainer Terzic: "Klar, dass er sehr enttäuscht ist, weil das das große Ziel war für ihn." Auch die verletzungsbedingte WM-Absage von BVB-Kapitän Marco Reus kommentierte der Coach mit Bestürzung (mehr dazu lesen Sie hier).
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Sehr gute Stimmung herrschte indes bei Lukas Klostermann. Der Leipziger sprang trotz einer Verletzung überraschend noch auf den WM-Zug auf, obwohl er zuletzt länger nicht auf dem Platz stand.
"Ich muss jetzt schon sagen, dass das bei mir eine Punktlandung geworden ist. Die letzten Wochen und Monate waren für mich persönlich nicht so einfach", erklärte der Verteidiger bei Sky.
Er sei allerdings im "engen Austausch" mit dem Bundestrainer gewesen in den vergangenen Wochen und hoffe, dass er am Samstag im letzten Ligaspiel vor WM-Start bei Werder Bremen (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei t-online) "noch die eine oder andere Minute" auf dem Platz bekommen werde.
Darauf hofft auch Teamkollege David Raum, der ebenfalls in Katar mit dabei ist. Er gab sich bei Sky durchaus ambitioniert und erklärte, dass das DFB-Team zurück in die Weltspitze wolle.
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- Interviews mit Edin Terzic und Sebastian Kehl auf der Spieltags-PK
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- Interviews mit Lukas Klostermann und David Raum bei Sky