"Geschockt und enttäuscht" Heftige Kritik an möglichem Saudi-Sponsoring der Frauen-WM
Saudi-Arabien steht für seinen Umgang mit Frauenrechten in der Kritik. Nun könnte der Staat jedoch die Frauen-WM sponsern. Das sorgt für Unverständnis.
Die beiden Co-Gastgeber Neuseeland und Australien haben scharfe Kritik an einem möglichen Sponsoring von Saudi-Arabien bei der diesjährigen Fußballweltmeisterschaft der Frauen geübt. Man sei "geschockt und enttäuscht", über derlei Pläne des Weltverbandes Fifa "nicht informiert worden zu sein", hieß es in einer Stellungnahme aus Wellington.
Auch der australische Verband monierte, nicht in derartige Planungen eingeweiht worden zu sein. Man werde die Fifa umgehend anschreiben, um die Situation zu klären. Wegen stark eingeschränkter Frauenrechte steht der Golfstaat international am Pranger.
"Aus dem Lehrbuch für Sportswashing"
Dass das saudi-arabische Touristboard "Visit Saudi" offenbar auf der WM-Sponsorenliste steht, sei eine Aktion "aus dem Lehrbuch für Sportswashing", erklärte Nikita White von Amnesty International Australia. Man müsse darauf hinweisen, dass "in Saudi-Arabien eine Frau ohne die Erlaubnis eines männlichen 'Beschützers" nicht einmal einem Beruf nachgehen darf."
Der Ölstaat hatte erst am Mittwoch den Zuschlag für die Ausrichtung der Asienmeisterschaft 2027 der Männer erhalten. Es gibt auch bereits Pläne, sich zusammen mit Ägypten und Griechenland um die Fußball-WM der Männer 2030 zu bewerben.
Saudi-Arabien hat seine Investitionen in den internationalen Sport in den vergangenen Jahren stark intensiviert. Unter anderem findet dort die lukrative LIV-Golf-Tour statt, auch die Formel 1 macht Station im Königreich, und zuletzt wechselte Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo zum saudi-arabischen Klub Al-Nassr.
- Nachrichtenagentur SID