Trump-Freund oder Minenbesitzer Die Liste der möglichen Chelsea-Käufer ist lang – und kurios
Dass Roman Abramowitsch den FC Chelsea verkaufen will, ist bekannt. An wen er es tut, hingegen nicht. Selbst der Preis ist noch unklar. An schillernden Interessenten mangelt es dagegen nicht.
Wie geht es weiter beim FC Chelsea? Kein Tag vergeht ohne Neuigkeiten über den im Kontext des Ukraine-Kriegs von Sanktionen betroffenen englischen Erstligisten. Sponsoren, die sich zurückziehen. Kreditkarten, die wohl eingefroren wurden. Tickets, die nicht mehr verkauft werden dürfen. Der Klub aus dem Westen Londons kommt nicht zur Ruhe.
Die wohl spannendste Frage ist: Wer wird neuer Klubbesitzer, nachdem der bisherige russische Eigner und Oligarch Roman Abramowitsch den Verkauf angekündigt hatte?
Trump-Freund und saudisches Konsortium mit Interesse
Die Liste an Interessenten ist lang. Da wäre zum einen Woody Johnson (74), ein Freund des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und bis letztes Jahr US-Botschafter in Großbritannien. Laut einem Bericht der britischen "Sun" soll er Abramowitsch 2 Milliarden Pfund (2,4 Milliarden Euro) für den Klub bieten.
Noch etwas mehr soll angeblich die Saudi Media Group bereit sein zu zahlen. Laut einem Bericht der "Sports Illustrated" ist die Firma um Chelsea-Fan und Eigentümer Mohamed Alkhereiji dabei, bis kommenden Freitag ihr Angebot in Höhe von gut 2,7 Milliarden Pfund (3,2 Milliarden Euro) zu unterbreiten.
Ebenfalls im Rennen: Der ghanaische Goldminenbesitzer Bernard Antwi Boasiako. Er will laut einem Bericht der "Daily Mail" Chelsea übernehmen. Der Verein habe auch dank der afrikanischen Spieler Didier Drogba und Michael Essien ein "bleibendes Erbe". Bosiako, der sich dem Klub emotional verbunden fühle, wolle nun den Ruf des Vereins aufpolieren. Sein Angebot soll bei 3 Milliarden Pfund (3,5 Milliarden Euro) liegen.
Besitzer von Baseball-Team steigt mit ein
Auch der in London ansässige Luxusimmobilienentwickler Nick Candy, laut eigenen Aussagen Chelsea-Fan, verfügt angeblich über die nötigen Mittel, um noch in dieser Woche ein Angebot für seinen Herzensverein abzugeben. Laut einem Bericht von "Sky Sports" würde er bei erfolgreichem Kauf des Klubs den Chelsea-Fans sogar einen Sitz im Vorstand anbieten.
Und auch in den USA hat der Premier-League-Klub Begehrlichkeiten geweckt. So hat der Eigentümer des Baseballteams Chicago Cubs, die Familie Ricketts, sein Interesse am Kauf bekundet. Die Familie bestätigte am Mittwoch in einer Erklärung, "dass sie eine Investmentgruppe anführen wird, die am Freitag ein formelles Angebot für den FC Chelsea abgeben wird".
Dazu kommt das seit Wochen bekannte Interesse des Schweizer Milliardärs Hansjörg Wyss, der als Erster seinen Hut in den Kampf um den Erwerb des Klubs in den Ring warf.
Es gibt also etliche interessierte Käufer für den FC Chelsea, der nebenbei am Mittwoch noch den Viertelfinaleinzug in der Champions League fix machte. Die Mannschaft kann aufgrund der gegen den Klub verhängten Sanktionen aktuell nur auf Basis einer Speziallizenz den Spielbetrieb aufrechterhalten – und wird praktisch von der britischen Regierung kontrolliert. Diese hatte sich zuletzt offen für einen Verkauf des Klubs gezeigt, nachdem sie zuvor noch einen solchen untersagt hatte.
- Bericht der "Sports Illustrated": "Saudi Media Group Make £2.7BN Offer" (englisch)
- Bericht der "Daily Mail": "Ghanaian gold mine owner confirms he's in (...)" (englisch)
- Bericht von "Sky Sports": "Nick Candy now has funds for bid (...)" (englisch)
- Bericht der "Sun": "Trump’s billionaire pal Woody Johnson offers £2billion (...)" (englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
- Eigene Recherche