Sperre bleibt bestehen Englischer Verband: Cavani-Post nicht rassistisch
London (dpa) - Der englische Fußball-Verband FA hat die Sperre von Edinson Cavani verteidigt - dabei aber festgestellt, dass der Stürmer von Rekordmeister Manchester United nicht rassistisch gehandelt habe.
Es reiche jedoch nicht aus, dass der Spieler das nur nicht beabsichtigt habe, hieß es in der Urteilsbegründung, aus der am Donnerstag die Nachrichtenagentur AP zitierte. Cavani (33) war wegen eines Beitrags bei Instagram im Oktober für drei Pflichtspiele gesperrt worden und muss eine Geldstrafe in Höhe von rund 110.000 Euro zahlen. In dem Post hatte der uruguayische Nationalspieler einen spanischen Begriff für Schwarze ("negrito") verwendet.
Die FA argumentierte, dass Anhänger des englischen Fußballs diese Wortwahl als rassistisch beleidigend einstufen könnten - auch wenn Cavani das nie beabsichtigt habe, was sowohl der Stürmer als auch Manchester United deutlich klargestellt hatten. Der Stürmer betonte, dies sei als liebevoller Gruß an einen Freund gedacht gewesen. Das Wort hat in Südamerika eine andere Bedeutung als in Großbritannien und ist ein weit verbreiteter Begriff.
Die FA akzeptierte die Argumentation, dass Cavani, der erst kurz vorher nach Manchester gewechselt war, in der Kürze der Zeit die Bedeutung des in Südamerika harmlosen Begriffs in Großbritannien nicht hatte einschätzen können. Gleichwohl kritisierte der FA-Ausschuss das mangelnde Social-Media-Training von Manchester United.
Am Mittwoch hatte der südamerikanische Kontinentalverband Conmebol die Sperre scharf kritisiert und der FA "Ignoranz" vorgeworfen. Die Strafe berücksichtige nicht "die kulturellen Umstände und bestimmte Begriffe, die in Uruguay im täglichen Leben benutzt werden", teilte der Dachverband mit und warnte, damit würden der Ruf und der gute Name des 33-Jährigen beschädigt. Cavani habe nie etwas getan, was als rassistisch interpretiert werden könne.