Kurioser Fall in Brasilien Verein hat 16 Corona-Fälle – Spiel findet trotzdem statt
Die Corona-Pandemie hat Brasilien schwer getroffen. Fußball findet in dem südamerikanischen Land trotzdem statt. Ein Klub weist nun viele Fälle auf. Eine Spielverlegung wird es aber nicht geben.
Der Coronavirus-Ausbruch bei Brasiliens Fußballmeister CR Flamengo wird zu einem Possenspiel. Der Topklub aus Rio de Janeiro schaltete angesichts mindestens 16 infizierter Spieler den Obersten Sportgerichtshof (STJD) ein, um die Ligapartie am Sonntag bei SE Palmeiras wegen einer "absoluten Ausnahmesituation" zu verschieben. Doch sowohl der Gegner aus Sao Paulo als auch der nationale Verband CBF wollen von einer Absage partout nichts wissen.
Verlegung "nicht möglich"
Nach einer Videokonferenz mit den Profiklubs legte der Verband am Donnerstag fest: Stehen 13 gesunde Spieler mit negativem Coronavirus-Test zur Verfügung, findet die Partie statt. Am Abend erhielt Flamengo deshalb ein Fax: "Leider müssen wir mitteilen, dass die Verlegung der Begegnung nicht möglich ist."
Flamengo machte vor dem STJD geltend, dass von den ursprünglich im Kader stehenden 34 Spielern neben den 16 Virus-Erkrankten drei verletzt und drei an andere Klubs abgegeben worden seien.
Auch Diego erkrankt
Dass die damit verbliebenen zwölf Spieler mit den Infizierten bis zuletzt in engem Kontakt standen und damit auch eine Ansteckungsgefahr einhergeht, ignoriert aber auch der Gegner. Ebenfalls am Donnerstag bekräftigten die Palmeiras-Spieler in einem Kommunique: "Wir verspüren im Zusammenhang mit der angesprochenen Partie in keiner Weise irgendeine Gefahr für unsere Gesundheit."
Flamengo musste vor der Copa-Libertadores-Partie am Dienstag bei Barcelona Guayaquil sieben Spieler wegen positiven Corona-Tests, darunter den Ex-Bremer Diego, aus dem Kader streichen. Am nächsten Tag kamen nach der Rückkehr an den Zuckerhut weitere neun Akteure hinzu, sechs davon standen wenige Stunden zuvor beim 2:1-Erfolg in Ecuador auf dem Platz.
- Nachrichtenagentur SID